Abenteuerlich wird es im Praktikum bei der Diction AG ganz bestimmt. Denn in diesem Unternehmen dreht sich alles tagtäglich rund um die Sprache, und es wird einem garantiert nie langweilig – es wird intensiv! Während eines Praktikums kann bei Diction enorm viel Berufserfahrung gesammelt werden, und man erhält einen wertvollen Einblick in die Welt eines Sprachdienstleisters. Hört sich gut an, oder?

Ausland hin oder her: Für ein spannendes Praktikum muss man nicht weit reisen. Auch in der Schweiz gibt es tolle Möglichkeiten, in der Welt der Sprachen Fuss zu fassen und mit der Mehrsprachigkeit in Kontakt zu kommen. Im etwas verschlafenen Buchs in St. Gallen befindet sich der Hauptsitz von Diction. Diction ist eine ISO-zertifizierte Schweizer Sprachagentur, die Dienstleistungen für verschiedene Branchen wie Automotive, Bankwesen und Finanzen, Hotellerie und Tourismus anbietet. Diction unterstützt Studierende im Bereich Sprach- und Translationswissenschaft auf dem Weg in die Praxis und bietet jährlich zwei Stipendien an ZHAW-Sprachstudierende an: ein Stipendium in Verbindung mit einem Diction-Praktikum und eine finanzielle Unterstützung für ein Auslandssemester. Ich bin äusserst glücklich, dass ich eine Zusage für ein Praktikum bei Diction erhalten hatte.

Meine ersten Tage

Neben drei weiteren Praktikantinnen konnte ich am 1. August 2021 mein Praktikum bei Diction starten. In den ersten beiden Wochen wurden wir zu diversen Themen wie zur Unternehmensgeschichte, zu den Auftragsprozessen und Styleguides sowie zu den Marketingaktivitäten von Diction eingeführt. Natürlich durfte auch eine Einführung zu den Übersetzungstechnologien wie Trados Studio und MultiTerm, mit denen Diction tagtäglich arbeitet, nicht fehlen.

Wir konnten uns somit langsam an die Aktivitäten von Diction herantasten, und nach den beiden Einführungswochen waren wir für den Arbeitsalltag gerüstet. Im Anschluss an die Einführungswochen ging es dann schon los: Ich wurde ins Deutsch- und Französischteam eingeteilt und durfte bereits ab der dritten Woche erste Aufträge erledigen: Revisionen in den Sprachkombinationen Deutsch–Französisch und Französisch–Deutsch, aber auch Lektorate und Korrektorate in Deutsch.

Das Gute dabei ist, dass ich nach jedem Auftrag ein Feedback von den Mitarbeitenden erhielt. Die Feedbacks waren sehr wertvoll und hilfreich, um zu sehen, was ich bereits gut gemacht habe und worauf ich noch ein besonderes Augenmerk richten soll. Die Feedbacks erhielt ich während meines gesamten Praktikums, und die Mitarbeitenden gaben mir immer wieder Ratschläge zu sprachbezogenen Themen

Abwechslungsreiche und heraufordernde Tätigkeiten

Egal ob Revisionen, Lektorate, Korrektorate oder Transkriptionen, ich durfte während meiner Praktikumszeit alles ausprobieren und die Teams tatkräftig unterstützen. Da die Kunden aus vielen verschieden Branchen kommen, waren auch die Texte sehr vielseitig: von Sachtexten über Marketing- und Finanztexte bis hin zu Rechtstexten. Da kam es schon mal vor, dass ich Revisionen zu den neuesten Uhrenkollektionen oder zu Kosmetikprodukten machen durfte, Lektorate zu den aktuellsten Features bei Elektrofahrzeugen oder Korrektorate für einen Möbelhersteller mit aussergewöhnlichen Designs. Manchmal waren die Themen auch sehr emotional, wenn es beispielsweise darum ging, ein Video zu transkribieren, in dem Patientinnen und Patienten über ihre Krankheit sprachen – hier musste ich dann schon fast ein paar Tränen verdrücken.

Ich kam in Kontakt mit Textsorten und Themen, zu denen ich vorher keinen Bezug hatte. Dies stellte anfangs eine Herausforderung dar, da ich mich zuerst in diesen Gebieten etwas zurechtfinden musste ­– aber es war äussert spannend neue Themenbereiche kennenzulernen, und ich hatte dadurch immer wieder die Möglichkeit, über meine Grenzen hinauszuwachsen und meinen Wissenshorizont zu erweitern. Die Transkriptionen stellten für mich anfangs eine weitere Herausforderung dar, da ich bis anhin keine Möglichkeit hatte, zu transkribieren. Denn Transkriptionen auf Deutsch und Französisch sind leichter gesagt als getan: Komplizierte Fachbegriffe oder aussergewöhnliche Eigennamen werden in den zu transkribierenden Videos erläutert, bei denen man für ein besseres Verständnis zuerst recherchieren musste, oder manchmal versteht man ein Wort nicht, weil der Sprechende von lauten Hintergrundgeräuschen begleitet wird.

Und das Erfolgsrezept, um solche Herausforderungen zu überwinden? Üben, üben, üben … Denn wie man so schön sagt: Übung macht den Meister! Genug Übung erhielt ich bei Diction auf jeden Fall, sodass ich mir schon bald Fachwissen zu verschiedensten Themenbereichen aneignen konnte und ich mich mittlerweile schon fast selbst zu einer Auto-Expertin zählen darf ;-). Auch die Transkriptionen wurden schon bald zur Routine. Natürlich standen mir die Mitarbeitenden bei Diction mit Rat und Tat zur Seite und ich konnte sie jederzeit mit Fragen zu sprachlichen Themen und zu Inhalten bombardieren.

Und wie sieht ein Arbeitstag bei Diction konkret aus?

Kein Arbeitstag ist gleich wie der andere – Langeweile und Eintönigkeit sind Fremdwörter bei Diction. Denn ein Tag hängt von der jeweiligen Auftragslage ab, und die Auftragslage kann sich innerhalb von Minuten ändern. Mein Tag startete jeweils mit einem Blick auf die Aufgabenliste im TMS (Translation Management System). Das TMS ist ein System, in dem alle Daten und Aufträge landen, nachdem wir sie von den Kunden erhalten haben. Die Mitarbeitenden vom Ressourcenmanagement haben den Überblick über alle anstehenden Aufgaben im TMS und verteilen diese an die entsprechenden Mitarbeitenden.

Nachdem ich im TMS meinen zugewiesenen Auftrag geöffnet hatte, las ich immer zuerst die auftragsspezifischen Informationen durch: Muss zum Beispiel eine Zeichenbeschränkung eingehalten werden? Ist der Auftrag für eine bestimmte Zielgruppe bestimmt? Muss das Dokument in einem bestimmten Dateiformat an den Kunden gesendet werden? Bei jedem Auftrag zog ich zudem den Styleguide des Kunden heran, in dem wichtige sprachbezogene Themen erläutert werden, die für die Auftragsbearbeitung relevant sind. Nun galt es den Rotstift hervorzunehmen und an den Texten zu feilen, sie zu korrigieren, zu revidieren und zu lektorieren.

Nein, natürlich arbeitet man bei Diction nicht mit dem Rotstift, sondern arbeitet auf eine modernere Art und Weise: Trados Studio ist der Dreh- und Angelpunkt bei Diction und natürlich arbeitet man auch in diversen Dateiformaten wie Word, InDesign oder PDF – also alles digital. Nach Abschluss des Auftrags wurde dieser an eine Mitarbeitende zugewiesen, die sich meine Korrekturen jeweils anschaute, und ich erhielt anschliessend von ihr ein Feedback dazu.

Nun konnte ich mit dem nächsten Auftrag im TMS starten. Alle meine zu erledigenden Aufträge waren immer im TMS aufgeführt. Mein Arbeitstag richtete sich also nach den anstehenden Aufgaben im TMS.
Und wenn man zwischendurch mal kurz Zeit hatte, konnte man im Diction Magazin Dictionary stöbern, sich inspirieren lassen und spannende Beiträge zum Arbeitsalltag eines Sprachprofis lesen, Wissenswertes zu sprachlichen Themen erfahren oder Neuigkeiten zu Kunden lesen.

Mein Fazit

Das sechsmonatige Praktikum bei Diction ging vorbei wie im Flug. Man kann bei Diction einfach nicht genug kriegen von Sprachen und man möchte den (virtuellen) Rotstift am liebsten gar nicht mehr beiseitelegen. Ein Praktikum im 5. Semester zu absolvieren, kann ich wärmstens empfehlen. Denn neben den erworbenen Kenntnissen im Studium konnte ich in der Praxis sehr viel dazulernen, und bin dankbar für die tollen Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Die Praktikumszeit bei dieser Sprachagentur war für mich eine Bereicherung und wegweisend für meine berufliche Zukunft. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich wieder in einer Sprachagentur arbeiten werde. Es war spannend, abwechslungsreich, herausfordernd, intensiv … Bist du bereit für dieses Abenteuer?

Joana Oehen, Praktikantin

PS: Wer ebenfalls Lust hat, ein Praktikum bei Diction zu absolvieren – in den Sprachenteams, im Ressourcenmanagement oder in der Kundenbetreuung, schaut euch unsere Stellenangebote an oder schreibt an bewerbung@diction.ch

Wir freuen uns auf euch! 🙂

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