Hören Sie Übersetzer manchmal von Translation-Memory (oder TM) reden? Dann machen Sie als Kunde vielleicht zustimmend «mhm» am Telefon, weil Sie im Moment gar keine Zeit und Lust haben, genauer nachzufragen. Die werden schon wissen, was sie tun. Aber jetzt haben Sie es schon zum hundertsten Mal gehört und wollen endlich Klarsicht: Was ist eigentlich ein Translation-Memory? Braucht man das für jede Übersetzung? Und – hat das alles etwas mit maschineller Übersetzung zu tun?

Nein zum letzten Punkt. Aber immer der Reihe nach: Professionelle Übersetzer verlassen sich heutzutage so gut wie immer auf die Unterstützung von Translation-Memorys. Sie als Kunde können sich darüber freuen, denn mit der Hilfe von TMs erledigen wir Ihre Übersetzung einheitlicher, schneller und kostengünstiger.

 

Translation-Memory – Wie funktioniert das?

Translation-Memory-Systeme sind Programme, die ausgangssprachliche Sätze zusammen mit den entsprechenden übersetzten Segmenten paarweise abspeichern und diese bei einem späteren Auftrag selbstständig vorschlagen, falls Formulierungen mehr oder weniger einer früheren Übersetzung ähneln. Es handelt sich also um eine Datenbank voller «Vorschläge» und voller Referenzmaterial für die Übersetzerin.

Der Übersetzungsspeicher ist das Herz von sogenannten CAT-Tools («Computer-assisted Translation» oder auf Deutsch «computerunterstützte Übersetzung»). Zu den bekanntesten und gängigsten CAT-Tools gehören Trados Studio, Across, memoQ und Transit. Es gibt auch Online-basierte Tools wie XTM oder memsource. Diction hat Erfahrung in all diesen Systemen. Trados Studio sowie Across setzen wir täglich für Sie ein. Erfahren Sie hier mehr über unsere Übersetzungstechnologien.

Sie denken: Wie schön für die Übersetzer, dass Translation-Memorys die Arbeit erleichtern, aber was habe ich als Kunde nun davon? Eine ganze Menge! Hier Ihre vier Hauptvorteile:

Terminologische Kohärenz

Qualitativ hochwertige Übersetzungen hängen (auch) von der terminologischen Einheitlichkeit und der korrekten Anwendung der Unternehmenssprache ab. Daher pflegen unsere internen Übersetzer Ihre Translation-Memorys und Termbanken und entwickeln sie ständig weiter. Denn frühere Formulierungen aus dem TM gerade bei hochkomplexen Fachtexten geben dem Übersetzer die Sicherheit, immer die richtige Benennung zu wählen. Übrigens: Weil das CAT-Tool den Text in Segmente unterteilt und dabei den Originalsatz der Übersetzung visuell gegenüberstellt, ist es mit diesem System praktisch unmöglich, Textstellen zu «vergessen». Zudem gibt das Programm eine Warnung, wenn man versucht, eine Übersetzung mit unfertigen Segmenten abzuschliessen. Auch mögliche Zahlenfehler werden angezeigt.

Kürzere Bearbeitungszeit bei uns

Immer wieder neue Recherchen oder Rückfragen fallen durch den Zugriff auf das TM weg bzw. verringern sich sehr stark. Wiederholen sich Passagen im selben Auftrag oder auch hinsichtlich früherer Aufträge, braucht die Übersetzerin für diese Stellen nur Sekunden – und Ihren Auftrag schaffen wir dann schneller, als Sie denken. Auch dadurch, dass wir die Übersetzung schon im Zielformat liefern (wie idml für Indesign) oder in speziellen Austauschformaten (wie xml, xliff), mit denen Sie direkt Ihr CMS befüllen können.

Zeitersparnis bei Ihnen

Daran denkt man oft gar nicht, aber: Die Nachbereitung oder das Einpflegen eines übersetzten Textes könnte bei Ihnen ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir liefern jedoch Ihre Übersetzung schon fixfertig im Zielformat (zum Beispiel als idml oder in speziellen Austauschformaten, die direkt in Ihr CMS gefüllt werden können. Und da Sie wissen, dass wir Ihre Fachausdrücke und Corporate-Language bei uns im Translation-Memory und in der Termbank haben, brauchen Sie auch kaum Zeit, die Übersetzung hinterher auf korrekte Terminologie oder auf Einheitlichkeit mit früheren Texten zu prüfen.

Niedrigere Kosten

Die ersten drei Punkte führen zum letzten: Nehmen Sie an, Sie schicken uns regelmässig Aufträge. Dann ist Ihr TM gut gefüllt und findet automatisch Satzwiederholungen in Ihren Texten. Die Übersetzerin kann sich auf Ihre etablierte Terminologie verlassen und spart Zeit. Diese verifizierbare und prozentual messbare Zeitersparnis auf unserer Seite reduziert Ihre Kosten: Effektive Wiederholungen und Treffer aus dem TM berechnen wir Ihnen nur teilweise. Und auch die indirekten Kosten sind niedriger, da Sie – wie in Punkt 3 erwähnt – auch bei sich Nachbearbeitungszeit sparen.

Übrigens: Hier reden wir nicht von maschineller Übersetzung!

Computerunterstützte Übersetzung mit TMs ist keine maschinelle Übersetzung. Bei einer maschinellen Übersetzung (wie etwa durch Google Translate oder DeepL) wird der Zieltext automatisch durch ein Computerprogramm generiert. Wir nutzen CAT-Tools und TM-Datenbanken jedoch zur intelligenten Unterstützung einer Humanübersetzung. Die Übersetzungen erstellt hier immer selbstständig ein menschlicher Fachübersetzer. Dieser entscheidet, ob vorgeschlagene Segmente und Formulierungen übernommen, teilweise übernommen oder ganz abgelehnt werden.

Allerdings nutzt Diction Ihre TM-Datenbank auf Wunsch auch zur Unterstützung und Verbesserung einer maschinellen Übersetzung, denn dazu haben wir ein eigenes Tool kreiert.

Fazit: Translation-Memory-Systeme

Translation-Memory-Systeme sind eine verlässliche Hilfe für den professionellen (menschlichen) Übersetzer, und sie sorgen für Zeit- und Kostenersparnis sowie für terminologische Einheitlichkeit in Ihren Texten.

Gerne sind wir für Sie da. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Translation-Memorys mal live in action an Ihrem Text erleben möchten.

Bruno Ciola, Head of Language Technology

Foto: Pixabay

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