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Wie kann man Aufwand und Kosten senken für SBFI-konforme Übersetzungen?

Wie kann man Aufwand und Kosten senken für SBFI-konforme Übersetzungen?

Hast du Dokumente aus dem Bildungsbereich zu übersetzen oder lektorieren, die sich an der Terminologie des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) orientieren müssen? Diction bietet einen praktischen Service für Berufsverbände und höhere Fachschulen, mit denen du Kosten/Aufwände senken und negative Feedbacks des SBFI zu den eingereichten Dokumenten vermeiden kannst.

Dazu gehören zum Beispiel folgende Texte:

  • Rahmenlehrpläne
  • Prüfungsordnungen
  • Qualifikationsprofile
  • Wegleitungen
  • und mehr

Das SBFI schreibt genau vor, wie diese Dokumente gestaltet sein müssen (Vorlage und Inhalt). Daher ist es wichtig, sich bei der Übersetzung an Begriffe, Terminologie, Berufsbezeichnungen, Vorlagen zu halten.

Um dir die Sache massiv zu erleichtern, haben wir die von der SBFI geforderten Sätze und Ausdrücke bei uns allesamt in unseren Translation-Memorys (TM) bzw. einer Terminologie-Datenbank (TB) in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch hinterlegt. Denn wir erhalten seit einiger Zeit so viele Prüfungs- und Bildungsdokumente, dass wir den Organisationen auf diese Weise viel Zeit und Kosten sparen.

Welche SBFI-konformen Begriffe nutzen wir?

Für die Prüfungsordnungen nutzen wir

  • die Leittexte Berufsprüfungen und Höhere Fachschulen
  • das Glossar Berufsprüfungen
  • die Liste der über 350 Berufsbezeichnungen in der männlichen und weiblichen Form
  • sämtliche Begriffe aus dem Leitfaden Rahmenlehrpläne
  • die Merkblätter Wegleitung und Qualifikationsprofil

Auf diese Weise konnten wir bei manchen Projekten bereits bis zur Hälfte (!) des Textes automatisch aus den Referenzen übernehmen, bevor die Übersetzung überhaupt startete. Diese Textmatches werden auch nicht berechnet, da sie uns massiv Aufwand sparen. Zudem kannst du so sicher sein, dass deine Texte SBFI-konform sind und du bei der Einreichung der Dokumente beim SBFI mit weit weniger Rückmeldungen rechnen musst, die eine erneute Überarbeitung erfordern.
Eure individuellen Inhalte werden wie bei anderen Übersetzungen auf die jeweiligen Bedürfnisse eurer Organisation zugeschnitten. Nur die vom SBFI geforderten Begriffe, die immer identisch sein müssen, stammen aus unserem Referenz-TM und der Referenz-TB.

Beim Übersetzen prüft unser System automatisch, ob die in der Terminologie-Datenbank hinterlegten Benennungen auch verwendet werden. Falls nicht, wird den Übersetzer:innen ein entsprechender Hinweis angezeigt, damit sie solche Abweichungen schnell prüfen und anpassen können.

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Datentrennung und Datensicherheit für SBFI-konforme Übersetzungen

Aus dem Referenz-TM und der Referenz-TB für die SBFI-Begriffe entnehmen wir Texte und Terminologie für deine Texte, es fliesst jedoch nichts von eurem eigenen Unternehmenswortschatz in die Referenz-Dateien zurück. Die Übersetzungen werden immer in getrennten Datenbanken gespeichert. Somit ist sichergestellt, dass für jedes Unternehmen neben diesen Referenzen auch immer nur die eigenen Daten verwendet werden und nichts vermischt wird.

Generell werden übrigens all eure Daten ausschliesslich in der Schweiz gespeichert, und wir sind nach ISO 27001 für die Informationssicherheit zertifiziert.

Wollen wir reden?

Falls du also Rahmenlehrpläne, Prüfungsordnungen, Qualifikationsprofile oder Wegleitungen zu übersetzen hast, melde dich gleich bei uns. Unsere erfahrenen Übersetzer:innen im Bereich Bildungswesen freuen sich auf deine Texte – und auch darauf, dir viel Aufwand, Nerven und Kosten zu sparen.

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Autor

Adrian Haefelin,
Chief Sales Officer

Glücklicherweise muss er selbst keine Schulbank mehr drücken – Adrian freut sich aber, wenn wir sowohl den Bildungseinrichtungen als auch (hoffentlich) den Lernenden, Studierenden und künftigen Prüfungsteilnehmenden das Leben mit gut strukturierten Übersetzungen leichter machen können.

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Nachhaltigkeitsbericht übersetzen? So klappts problemlos!

Nachhaltigkeitsbericht übersetzen? So klappts problemlos!

Ganz egal, wie viel Enthusiasmus drinsteckt, ein Nachhaltigkeitsbericht braucht Aufmerksamkeit und Zeit. Die meisten Unternehmen der Schweiz publizieren ihre Finanzberichte – und damit auch das Nachhaltigkeitsreporting – in wenigstens zwei Sprachen, häufig auch in drei oder mehr.

So kommt in der ohnehin schon dicht gedrängten Zeit rund um die Publikation ein weiteres Projekt dazu: den Nachhaltigkeitsbericht übersetzen (und/oder lektorieren) zu lassen.
Stress? Keine Sorge, nicht wenn man vorher ein wenig plant. Vor allem brauchst du einen Dienstleister, der über sprachliche und inhaltliche Fachkompetenz verfügt, der deine Terminologie kennt und Language-Tech-Tools einsetzt.

Aber zunächst einmal:

Was muss alles in den Nachhaltigkeitsbericht?

Im Nachhaltigkeitsbericht zeigen Unternehmen und Organisationen, was sie in folgenden drei Bereichen unternommen haben:

  • Nicht-finanzielles Reporting zu Umwelt- und Sozialbelangen, Arbeitnehmerthemen, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung der Korruption
  • Sorgfaltspflichten in den Bereichen Kinderarbeit und Konfliktmineralien
  • Klimaberichterstattung gemäss TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures)

Von den Unternehmen wird verlangt, aussagekräftige, schlüssige und vergleichbare Nachhaltigkeitsdaten zu liefern. Damit legen sie nicht nur bezüglich Finanzen, sondern auch bezüglich Nachhaltigkeit Rechenschaft über ihr Tun ab und stellen ihren Stakeholdern relevante und vergleichbare Informationen zur Verfügung.

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Welche Sprachservices gibt es rund um den Nachhaltigkeitsbericht?

Ein guter Sprachdienstleister unterstützt euch von der Zeitplanung über die Glossarerstellung bis zum Layout. Unsere Kundinnen und Kunden bei Diction freuen sich beispielsweise über folgende Services:

  • Wenn ihr noch nicht über ein detailliertes Glossar mit eurem allgemeinen oder eurem Reporting-Wortschatz verfügt, helfen wir dir bei der Erstellung – in allen Sprachen.
  • Wir setzen auf individuelle Betreuung, kombiniert mit aktueller Language-Tech. Gerade bei komplexen Reporting-Projekten behalten wir für dich alles im Blick.
  • Sehr gerne arbeiten wir mit dir über ns.publish zusammen. Profitiere von unseren automatisierten Prozessen und Schnittstellen für Lektorat oder Übersetzung.
  • Unsere DTP-Profis passen das Layout deines Berichts auf Wunsch so an, dass es keinen Textüberhang gibt, auch in «langen» Sprachen wie Französisch.
  • Nicht nur unsere Sprachprofis liefern also Top-Inhalte, unser Qualitätsmanagement ist auch auf der Prozessebene immer zuverlässig und ISO-zertifiziert.

Einen Unternehmensbericht zu übersetzen, ist eine Herausforderung, die sprachliche und inhaltliche Fachkompetenz sowie den Einsatz von passender Technologie erfordert. Der rote Faden deines Engagements im Bereich Nachhaltigkeit soll sich in allen Sprachen gleich informativ lesen – und zwar trotz der starken Reglementierung des Formats. Eine Agentur, die dies mit zusätzlichen Dienstleistungen kombiniert, unterstützt dein Unternehmen in dieser Aufgabe unkompliziert und gut – übrigens ganz egal, ob es sich um den Jahres-, Halbjahres- oder eben einen Nachhaltigkeitsbericht handelt. Wenn du Fragen dazu hast, beraten wir dich gerne ganz unverbindlich!

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Autor

Patrick Fassbender,
Chief Executive Officer

Patrick sorgt dafür, dass Diction sich auch selbst für Umwelt, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Daher freut er sich besonders über die zahlreichen Nachhaltigkeitsberichte, die wir für viele Unternehmen übersetzen und/oder korrigieren dürfen.

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Schweizer Hochdeutsch und deutsches Hochdeutsch

Schweizer Hochdeutsch und deutsches Hochdeutsch

Wie wohl den meisten Schweizer:innen war mir, bevor ich bei Diction und damit mit einigen deutschen Gspänli zu arbeiten begann, nicht bewusst, wie gross die Unterschiede zwischen Schweizer Hochdeutsch und deutschem Standarddeutsch sind – oder dass es sowas wie ein Schweizer Hochdeutsch überhaupt gibt.

Die einzigen Unterschiede, die ich kannte, waren einige wenige Helvetismen (grillieren! parkieren!) sowie das berühmt-berüchtigte Eszett (ß). Dieses wird in der Schweiz schon seit geraumer Zeit nicht mehr geschrieben: Als letzte Tageszeitung strich die «NZZ» im November 1974 das Eszett aus ihren Publikationen. Die Unterscheidung, ob etwas in Massen oder in Maßen genossen wird, ist seither in der Schweiz zumindest rein sprachlich nicht mehr möglich. Dafür erkennt man jetzt schnell, ob ein Text aus Deutschland oder aus der Schweiz kommt. Auch praktisch.

Die unzähligen Rückfragen meiner deutschen Teamkolleg:innen («Ist das wieder sowas Schweizerisches oder kann das weg?») haben mich unterdessen eines Besseren belehrt: Schweizer Hochdeutsch und deutsches Standarddeutsch sind zwei zuweilen erstaunlich unterschiedliche Varianten der gleichen Sprache. Dabei muss angemerkt werden, dass das Schweizer Hochdeutsch genauso korrekt ist wie sein grosser Bruder aus dem Norden und nicht einfach eine seltsame regionale Erscheinung. Und natürlich muss zwischen Schweizer Dialekten und Schweizer Hochdeutsch unterschieden werden – Erstere werden in der schriftlichen Kommunikation in der Regel nur im Privatgebrauch verwendet und sind auch so gut wie nicht reglementiert.

Wodurch zeichnet sich denn nun dieses Schweizer Hochdeutsch aus?

Das Vokabular ist in der Schweiz also zuweilen etwas eigen – wie so einiges anderes auch. In vielen Bereichen wie zum Beispiel dem Militär überrascht das allerdings auch nicht sonderlich. Natürlich hat so etwas Landesspezifisches wie die Armee einen eigenen Wortschatz, der sich von seinem deutschen Pendant unterscheidet. Und da die Schweiz über eine Milizarmee verfügt, haben sich einige dieser Eigenheiten auch im allgemeinen Sprachgebrauch breitgemacht. So zum Beispiel der viel zitierte Ausgang, bei dem sich die deutschen Kollegen gerne wundern, warum man sich in der Schweiz trifft, nur um dann in Haus- und anderen Türen herumzulungern. Was sich die Alemannen wohl unter dem dazugehörigen adretten Ausgänger vorstellen? In einem Übersetzerforum fand ich eine angeregte Diskussion darüber, ob dies nun ein Partymensch sei oder jemand, der den Anspruch auf Hartz IV verliert – oder dann doch ein Straftäter auf Hafturlaub? Die Lösungen sind nicht nur alle falsch, sie würden im Satz «Wir zogen am Abend den Ausgänger an.» auch durchwegs befremdlich wirken. Beim Ausgänger handelt es sich nämlich schlicht und einfach um die sogenannte «Ausgangsbekleidung 95 (Tenü A)», zu der laut Reglement 51.009 d der Schweizer Armee übrigens auch «Ausgangsschuhe» und ein «Ausgangsmantel» gehören.

Der nichtmilitärische Alltag hat aber auch jenseits des Ausgangs viele Helvetismen zu bieten: Wenn die Rekruten nach getaner Landesverteidigung in den nächsten Spunten pilgern, um sich Fleischvögel mit Hörnli zu gönnen (oder heutzutage vielleicht eher eine Krautstiel-Kabis-Wähe), wirds für unsere nördlichen Nachbarn nicht verständlicher. Und erst bei der Hausarbeit! Während der Schweizer Schwingbesen und Wallholz in die Abwaschmaschine packt, den Kompost zur Grünabfuhr bringt, das Fixleintuch aus dem Tumbler holt und den Spannteppich in der Stube reinigt, klingt das in deutschen Haushalten ganz anders: Schneebesen und Nudelholz in den Geschirrspüler, Kompost zum Wertstoffhof, das Spannbetttuch aus dem Wäschetrockner und Teppichbodenreinigung im Wohnzimmer.

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Gehen wir auf die Party? Oder an? Bei? Zu?

Die unterschiedlichen Auffassungen davon, was «Hochdeutsch» genau bedeutet, gehen aber weit über das Vokabular hinaus – auch die Grammatik weist in der Schweiz einige Besonderheiten auf. Ganz speziell sorgen immer wieder die Präpositionen für Empörung. Die häufigsten Kandidaten sind die Schweizer Allerwelts-Präpositionen «an» und «auf». Während unser Schweizer Rekrut, nennen wir ihn mal Sepp, am Wochenende AN ein Konzert, AN eine Messe, AN den (!!) Fussballmatch und AN eine Tagung geht, gestaltet sein deutscher Kollege Ralf seine Freizeit – zumindest präpositionsbezogen – komplett anders: Er geht ZUM Konzert, ZUR Messe, ZUM Match (das Match!!) und ZU einer Tagung.

Und während Sepp AUF seinem Beruf arbeitet (und daher immer noch AUF der Verwaltung AUF Stadtgebiet), ist sein deutscher Freund nicht mehr IN seinem Beruf tätig: Er verrichtet sein Tagewerk neu IN der Redaktion einer Lokalzeitung, aber immer noch IM Stadtgebiet. Übrigens kommt Sepp auch nie AUF Besuch zu Ralf, immer muss Ralf ZU Besuch kommen. Sepp wohnt nämlich AN bester Lage, wie er immer sagt. Und nicht wie Ralf IN besonders verkehrsreicher, aber trotzdem schlecht erschlossener Lage.

Satz(un)strukturen

Ähnlich unerschlossen scheint die Lage für Nicht-Schweizer:innen sicher auch oft bei bestimmten helvetischen Satzstrukturen. So kann Schweizer Hochdeutsch Nebensätze bilden, in denen das Verb am Anfang steht und keine Konjunktion auftritt: Schön, gehöre ich jetzt auch zu diesem tollen Team. Die Struktur kommt zwar aus der Mundart, gilt aber auch standardsprachlich als korrekt. Ebenso kann das Wort «bereits» im Schweizer Standarddeutschen am Satzanfang vor dem Verb stehen: Bereits ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. In Deutschland wäre dies höchstens mit einem Bezugswort («Bereits jetzt ziehen …») in Ordnung. Das stört uns Schweizer:innen natürlich nicht weiter.

Du siehst, die Liste der sprachlichen Unterschiede ist lang – und es gibt noch unzählige, die hier nicht genannt sind: zum Beispiel unterschiedliche grammatische Geschlechter und Pluralformen oder die Schweizer Tendenz zu fremdsprachigen Wörtern wie Bouillon, Lavabo, Depot, Cake oder Penalty (statt Brühe, Spülbecken, Pfand, Kuchen oder Elfmeter). Und gerade solche Eigenheiten machen die Arbeit mit der Sprache so spannend: Es gibt nicht nur ein Deutsch und auch nicht nur ein korrektes Deutsch. Das sagt übrigens auch der Duden, der sehr viele helvetische Besonderheiten aufgenommen hat und den wir täglich für unsere Arbeit benutzen.

Falls die Sache für dich aber eher beunruhigend klingt (oder auf gut Schweizerisch: tönt): Hier bei Diction bekommst du Deutsch in jeder Varietät, und gerne beantworten wir auch länderspezifische Fragen.

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Autorin

Annina Spinelli,
Quality-Managerin, Übersetzerin SAL (Diplom), Lektorin

Ob kleine Brücken bauen zwischen Schweizer Deutsch und deutschem Deutsch oder grössere Brücken überqueren als Weltenbummlerin – Hauptsache, es bleibt spannend.

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Was gibt es bei der Übersetzung eines Geschäftsberichts zu beachten?

Was gibt es bei der Übersetzung eines Geschäftsberichts zu beachten?

Oft hören wir von Kundinnen und Kunden: Der Jahresbericht ist ein organisatorischer Alptraum. Wer macht was, wann, wie und bis zu welcher Deadline? Meist gibt es so viele Challenges, dass die Einhaltung eines sprachlichen roten Fadens erst einmal nicht das drängendste Problem ist. Verständlich!

Aber: Meist sind so viele Personen am Bericht beteiligt, dass es gar nicht einfach ist, durchgehend eine einheitliche Sprache aufrechtzuerhalten. Dabei freut sich das Lesepublikum, wenn Fakten, Zahlen, Geschichten und gute Taten wie aus einem Guss präsentiert werden. Deshalb helfen ein Plan und klare, gut nutzbare Sprach-Assets.

Wie stellt man also sicher, dass der gesamte Prozess inklusive mehrsprachiger Bearbeitung schnell, effektiv und qualitativ hochwertig abläuft?

Hier einige Tipps:

  • Frühzeitige Planung: Plane Übersetzung und Lektorat als festen Bestandteil des Reporting-Zeitplans ein, um Engpässe kurz vor der Publizierung zu vermeiden. Und keine Sorge: Ein guter Sprachdienstleister verfügt über Tools und Workflows, die sich direkt mit euren verzahnen, sodass dieser Schritt zügig verläuft.
  • Klares Briefing: Vor der Übersetzung bzw. dem Lektorat muss das Vorgehen geklärt werden. Oft sollen Grafiken, Tabellen oder Key-Figures zum Beispiel nicht korrigiert werden. Oder im einleitenden Brief mit direkter Ansprache soll gegendert werden, im Rest des Berichts nicht. All dies vereinbart man am besten im Briefing.
  • Terminologie- und Brandmanagement: Terminologie, Tone of Voice, regulatorische Vorgaben – idealerweise steht alles im zentralen Glossar und im Styleguide, intern und extern nutzbar. Euer Bericht liest sich einfach viel flüssiger, wenn nicht jedes Kapitel völlig anders klingt. Nutzt eure Regeln und Begriffe bereits beim Schreiben und macht sie auch eurer Übersetzerin und eurem Lektor zugänglich.
  • Einheitlichkeit durch Lektorat: Auch wenn ihr intern dann ein super Glossar habt und eure Schreibregeln beachtet – es wird immer Diskrepanzen geben. Nicht alles ist hinterlegt, und Autorin Müller schreibt daher einen Begriff vielleicht anders als Autor Meier. Oder ihr habt Bindestrichregeln festgelegt, aber ein Team nimmt es aufgrund der Hektik nicht so genau. Genau solche Dinge prüfen wir im Lektorat für euch.
  • DTP, Mikrotypografie, Layoutcheck: In den übersetzten Versionen läuft das DTP inklusive Mikrotypografie zum Beispiel effektiver, wenn sich ein muttersprachlicher Profi darum kümmert, der korrekte Trennungen kennt oder weiss, wie man den Absatz leicht kürzt, ohne den Inhalt zu verfälschen. Oder wir machen einfach den finalen Layoutcheck für euch.

Du siehst schon: vorher planen, planen, planen – egal, ob es um die generelle Timeline geht oder um das Festlegen einer Corporate Language. Wir wissen, das braucht erst einmal ein wenig zeitliche Investition, lohnt sich aber längerfristig immens.

Eine andere Frage, die wir heutzutage oft hören:

Kann AI meinen Geschäftsbericht schreiben oder übersetzen?

Ein bisschen vielleicht, aber eher nicht. Obwohl AI uns heute vieles abnimmt – der Geschäftsbericht gehört zu den Publikationen, die wirklich überzeugen müssen und bei denen einiges schiefgehen kann.

Was geht: Beim Schreiben nimmt AI die «Angst vor dem leeren Blatt». Sie liefert Ideen und kann mit guten Prompts das Gerüst eines Kapitels vorstrukturieren, auch schon erste Formulierungsvorschläge geben. Falls eure AI trainierbar ist oder Referenzen und Vorlagen berücksichtigt, wird sie auch Corporate Language einsetzen und versuchen, eure Tonalität zu imitieren.

Was nicht geht bzw. nicht ratsam ist: Dass die AI einfach dein ganzes Kapitel oder sogar den Bericht komplett von vorne bis hinten generiert – dafür sind eure Themen zu wichtig und zu sensibel.

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Denke beim AI-Einsatz auch an den Datenschutz!

Die Compliance-Abteilung wird nicht happy sein, wenn Unternehmensdaten einfach so in ein nicht gesichertes KI-Modell geladen werden. Viele Auftraggebende erzählen uns, dass selbst die (als recht sicher angesehenen) Bezahlversionen der bekannten LLMs ein No-Go sind, weil ihre Informationen den Schweizer Datenraum nicht verlassen dürfen. Oder auch, weil die Provider keine hundertprozentig zufriedenstellenden Garantien geben konnten, was genau mit den Daten passiert.

Selbst für eine unschuldige Vorstrukturierung oder Ideensammlung per Bot solltest du die Prompts also definitiv anonymisieren und von allen Erkennungsmerkmalen bereinigen (ausser, du bist dir ganz sicher, dass alles niet- und nagelfest ist in Bezug auf Datensicherheit – wie bei unserer Diction-AI).

Warum geht es nicht ohne professionelles Lektorat beim Geschäftsbericht?

Du siehst: Ein professionelles Lektorat beim Geschäftsbericht ist weit mehr als nur eine Rechtschreibprüfung – aber auch diese ist zentral. Denn beim Heiligen Gral der wichtigen Publikationen können schon kleine sprachliche oder formale Fehler den Eindruck von Nachlässigkeit erwecken oder eure Glaubwürdigkeit beim Lesepublikum mindern. Am wichtigsten ist also die gute Vorplanung inklusive Erstellung von klaren Sprachregeln und Unternehmenswortschatz.

Findest du das logisch, aber etwas überwältigend?

Keine Sorge: Wenn du nicht weisst, wie am besten beginnen – ruf uns einfach an. Wir durften schon viele Unternehmen zu den besten Sprachprozessen beim Geschäftsbericht beraten. Es geht also bei uns nicht nur darum, dass wir die beste Fachübersetzerin und den besten Fachlektor für dich einsetzen, sondern vor allem auch darum, dass wir das Big Picture immer im Blick behalten.

Ob wir ein mehrsprachiges Glossar für dich vorbereiten oder mit deinem gesamten Team genaueste Korrektur-Workflows ausarbeiten – es war alles schon da. Genau diese Art von Planung mit dir machen wir ja so besonders gern mit und für euch.

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Autor

Adrian Haefelin,
Chief Sales Officer

In seinen vielen Jahren bei Diction hat er sich schon mit unzähligen interessanten Geschäftsbericht-Projekten beschäftigt – kleine, grosse, riesige, in zwei oder mehr Sprachen. Es bereitet ihm immer wieder Freude, sich mit unseren Reporting-Kundinnen und -Kunden über neueste Entwicklungen zu unterhalten.

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Britisches Englisch und amerikanisches Englisch: Was sind typische Unterschiede?

Britisches Englisch und amerikanisches Englisch: Was sind typische Unterschiede?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Sprache in unterschiedlichen Varianten existiert. Dies betrifft nicht nur inländische Dialekte, sondern vor allem auch Fälle, in denen die gleiche Sprache in unterschiedlichen Ländern gesprochen wird. So gibt es Französisch und Italienisch auch in einer schweizerischen Form; Spanisch und Portugiesisch sind sowohl in Europa als auch in Südamerika zu Hause. Für die Weltsprache Englisch sind die Unterschiede der lokalen Varianten allerdings oft noch präsenter. Vor allem, wenn es um die bekanntesten Vertreter geht, nämlich um britisches Englisch und amerikanisches Englisch. Aber was sind eigentlich genau die Unterschiede in Grammatik, Wortschatz, Rechtschreibung?

Britisches Englisch und amerikanisches Englisch trennen Welten, nämlich die alte und die neue Welt. Die Differenzen sind gross genug, um ganz schön zu verwirren.

Die offensichtlichste Verschiedenheit liegt in der Aussprache. Im Gespräch, in Filmen oder in der Musik wird deutlich, dass sich Briten und Amerikaner potenziell genauso gut verstehen wie missverstehen. Dennoch: Kein Grund, die interkontinentalen Beziehungen abzublasen, wird das Lebensmittel doch in beiden Varianten zumindest gleich geschrieben. Aber wo liegen nun die sichtbaren Hauptunterschiede beim Formulieren schriftlicher englischer Texte?

Britisches Englisch und amerikanisches Englisch – Die wichtigsten Unterschiede

Zunächst einmal: Ist ein Englisch richtiger oder wichtiger? Nein, natürlich nicht. Weder britisches noch amerikanisches Englisch ist rein orthografisch oder grammatisch gesehen akkurater als die andere Form oder gilt aus soziolinguistischer Sicht als überlegen. Weder die Anzahl offizieller Wörterbücher und Sprechender noch popkulturelle oder politische Relevanz kreieren hier eine Rangfolge.

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Britisch und Amerikanisch – Was sind die Unterschiede in Wortschatz, Schreibweise und Grammatik?

Die Bedeutungsunterschiede bei alltäglichen Begriffen führen meist nur zu lustigen Missverständnissen, etwa bei den zahlreichen kulinarischen Abweichungen wie chips, ice lollies und biscuits in England und fries, popsicles und cookies in den USA (Pommes frites, Eis am Stiel bzw. Stängeliglace und Kekse bzw. Guetzli). Satt wird man sicherlich auf beiden Kontinenten, ob man nun takeway oder takeout bestellt – aber aufpassen, wenn man dem Lieferanten den first floor (britisch: erster Stock, amerikanisch: Erdgeschoss) als Adresse angibt. Etwas peinlicher wird es, wenn man in Nordamerika im drugstore (deutsch: Drogerie, die sowohl Medizin in einer Apothekenabteilung als auch gängige Gebrauchswaren verkauft) nach rubbers (britisch: Radierer, amerikanisch: Kondome) fragt, aber keine erasers (englisch: Radiergummis) bekommt, die man in England übrigens ohnehin nicht beim chemist (deutsch: Apotheke) kaufen wollen würde. Ein anderer Britizismus, nämlich die Verwendung von to hire für Autos, Hotelzimmer oder Bowlingschuhe verdutzt Amerikaner, denn in ihrer Variante ist to hire strikt für Personen reserviert, während für Dinge to rent benutzt werden muss. Auch das Deutsche unterscheidet hier zwei verschiedene Begriffe: mieten oder einstellen.

Es gibt Unterschiede in der Schreibweise, die klar als britisch oder amerikanisch zu identifizieren sind. Für ein einheitliches Textbild ist daher ein orthografisches Fine-Tuning extrem wichtig. Beispielsweise stellen wir immer sicher, dass alle entsprechenden Verben konsequent entweder mit -ise und -yse (britisch) oder -ize und -yze (amerikanisch) enden. Bestimmte Nomen kommen ganz britisch entweder mit -re oder auf gut amerikanisch mit -er (centre/center), mit -our oder -or (colour/color), und mit -ogue oder -og (catalogue/catalog) vor. Und gewisse Adjektive wie skeptisch sollten entweder immer mit c oder eben k geschrieben werden: Die Briten sind sceptical, die Amerikaner sind skeptical.

Wie sieht es mit den grammatikalischen Unterschieden zwischen britischem und amerikanischem Englisch aus? Hier sind Abweichungen wohl am unauffälligsten, aber es gibt Beispiele für Unterschiede in Syntax und Morphologie. Unter anderem werden Präpositionen anders verwendet. I work Monday to Friday and go to a football match at the weekend, sagt der Brite; im Vergleich dazu der Amerikaner: I work Monday through Friday and go to a soccer game on the weekend. Während dem Spiel könnte es dann Our team are winning 2-nil! aus dem britischen und Our team is winning 2 to 1! aus dem amerikanischen Publikum lauten. Diese Kollektiva beschreiben Gruppen, und ihnen können sowohl Verben im Plural als auch im Singular folgen. Danach schwärmen die Zuschauer mit regelmässigen oder unregelmässigen Verben: We dreamt about this victory for a long time. (britisch) und We dreamed about this victory for a long time. (amerikanisch).

Was ist International English?

International English ist eine überall gut verständliche Mischung aus verschiedenen Englischvarietäten. Wozu sie dient? Englisch ist ja nicht nur offizielle Sprache in vielen Nationen, sondern auch die Lingua franca für Geschäftskommunikation sowie für Reisende und Internetnutzende. Eine Folge dieser Internationalisierung des alltäglichen, bereichsübergreifenden Sprachgebrauchs ist das sogenannte International English.

Im International English werden also Schreibweisen, Vokabular und idiomatische Phrasen zusammengeführt. Die Entscheidungen sind im Wörterbuch The Cambridge Guide for English Usage festgehalten. Zum Beispiel werden hier Nomen mit der US-Endung -ense anstatt -ence bevorzugt (license statt licence), das britische fire brigade und das amerikanische fire department werden zum neutralen fire service, und das sogenannte – und heftig umstrittene – Oxford-Komma wird im internationalen Englischgebrauch gestrichen.

Nicht wenige unserer Kunden wünschen sich diese unkomplizierte Variante des Englischen für ihre weltweit, vor allem auch in nicht englischsprachigen Ländern verwendeten Texte. Die Gründe für die Verwendung des internationalen Englisch sind dabei oft weniger linguistischer Natur, sondern eher marketingbedingt: Es geht um die angesprochene Zielgruppe und auch um das Image des Produkts oder die geografischen Wurzeln der Firma.

Weitere Englischnarianten

Übrigens, bei Diction bieten wir auf Anfrage auch ein paar unbekanntere Geschwister der Weltsprache an: australisches Englisch und kanadisches Englisch . Bei den Aussies weicht zwar hauptsächlich die Aussprache stark von anderen Englischvarianten ab, aber auch beim alltäglichen Vokabular geht es drunter und drüber. In Kanada hingegen herrscht eine sprachliche Grauzone (grey area beziehungsweise gray area) und es werden eher willkürlich britische und amerikanische Schreibweisen gemischt. Dazu kommt noch der Einfluss der zweiten Nationalsprache Französisch, wenn jemand seine winterliche Wollmütze tuque anstatt beanie nennt, oder der Einfluss von lokalen indigenen Sprachen, wenn statt vom boss von einem tyee gesprochen wird.

Letztendlich aber doch united

Trotz dieser Unterschiede in Rechtschreibung, Grammatik und Vokabular sowie bei idiomatischen Phrasen sind die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Englischvarianten jedoch sicherlich grösser als die Diskrepanzen. Und im Vergleich mit den anderen etwa 30 Varianten des Englischen, die in den Inselstaaten Irland und Hawaii sowie von Afrika bis Asien gesprochen werden, haben britisches Englisch und amerikanisches Englisch lustigerweise wohl sogar am meisten gemeinsam.

Aber: Welche Version des Englischen du auch für deine Marken und Märkte bevorzugst – bei uns gibts muttersprachliche Profis, die sich darum kümmern.

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Autorin

Isabelle Schenkel,
Quality-Managerin, Übersetzerin M. A.

Die Weltenbummlerin mag jede Art von Englisch, ob amerikanisch, britisch, australisch, international – was auch immer ihr auf den Schreibtisch oder vor die Feriensandalen kommt. Sie unterstützt euch gerne dabei, euer ganz eigenes perfektes Englisch zu finden.

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Wie verwendet man Anglizismen korrekt?

Downgeloadet oder gedownloadet – Wie verwendet man Anglizismen korrekt?

Wir checken täglich unsere Mails, googeln, chatten, machen Workouts, relaxen nach der Arbeit und shoppen im Sale: Anglizismen sind heutzutage nicht mehr aus der deutschen Sprache wegzudenken, ob im Alltag, in den Medien oder im Geschäfts- und IT-Kontext. So vertraut uns die Begriffe erscheinen, sind wir doch häufig verunsichert, wie man Anglizismen korrekt verwendet, vor allem in geschriebenen Texten.

Als Text- und Sprachexperten haben wir täglich mit Anglizismen zu tun, darum bringen wir heute ein wenig Licht ins Anglizismen-Dunkel. Anglizismen sind im Deutschen bei vielen Wortarten vertreten. Es gibt Substantive, Verben und Adjektive, die wir uns aus dem Englischen ausgeliehen und eingedeutscht haben.
Zunächst einmal schauen wir uns die Substantive an.

Was ist im Deutschen richtig – Partys oder Parties?

Solche Fragen bekommen wir häufig. Anders als im Englischen wird im Deutschen die Mehrzahl bei Substantiven mit -y am Ende lediglich durch Anhängen eines Plural-s gebildet – im Englischen wird zudem aus «y» «ie». Für «party» ist also im Englischen «parties» in der Mehrzahl korrekt, während der deutsche Plural «Partys» lautet. Maskuline Nomen erhalten im Genitiv zudem ganz normal das Genitiv-s: «Der Freund des Surfers war ebenfalls da.»

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Artikel bei Anglizismen: Ist es der Event oder das Event?

Bei der Wahl des richtigen Artikels richtet man sich in der Regel danach, ob das jeweilige bedeutungsgleiche Wort im Deutschen einen weiblichen, männlichen oder neutralen Artikel hat: die Feier wird demnach die Party. Nomen, die auf bestimmte Suffixe enden, erhalten auch einheitliche Artikel: das Meeting, das Branding, das Ranking. Meistens kann man durch sein Sprachgefühl richtig entscheiden, aber wer unsicher ist, wirft einfach kurz einen Blick in den Duden. Dort steht beispielsweise, dass Event männlich oder sächlich sein kann.

Wie schreibt man zusammengesetzte Substantive aus dem Englischen?

Für Kombinationen aus Substantiven aus dem Englischen empfiehlt der Duden die Zusammenschreibung oder die Schreibweise mit Bindestrich: «Economyclass» oder «Economy-Class», «Shoppingcenter» oder «Shopping-Center», «Poleposition» oder «Pole-Position».

Wenn der erste Teil des zusammengesetzten Substantivs ein Adjektiv ist, ist laut Duden Zusammen- oder Getrenntschreibung möglich, nicht aber der Bindestrich: «Blackbox» oder «Black Box», «Hotspot» oder «Hot Spot». Auch hier wird die Zusammenschreibung vorgezogen, aber nicht immer: Bei «High Heels» empfiehlt Duden die Getrenntschreibung.

Besteht die Wortverbindung aus Verb und Partikel, kann sie zusammen- oder mit Bindestrich geschrieben werden: «Countdown» oder «Count-down», «Handout» oder «Hand-out». Bei Aneinanderreihungen und Zusammensetzungen mit Wortgruppen ist im Deutschen laut Duden nur die Schreibweise mit Bindestrich möglich: «Public-Relations-Abteilung», «Multiple-Choice-Aufgabe», «Do-it-yourself-Programm».

Nicht eindeutig geregelt ist die Schreibung von Komposita mit einem oder mehreren Infinitivverben aus dem Englischen, wie «Make-up», «Log-in», «Must-have» und ähnlichen. Eine empirische Analyse zum Schreibgebrauch fremdsprachlicher Neologismen auf der Basis von Textdaten von professionellen und informellen Schreibern ergab, dass professionelle Schreiber teilweise die Klein- und teilweise die Grossschreibung der zweiten Wortkomponente vorziehen. Sprachliche Regelwerke wie der Duden empfehlen die Kleinschreibung der zweiten Komponente wie «up» und «in» und vorwiegend die gekoppelte Schreibweise. Bei informellem Schreiben wurde in der Studie festgestellt, dass häufig komplett die englische Schreibweise übernommen wurde. Hier bedarf es noch einer klareren Regelung im Deutschen.

Wie nutzt man englische Verben im Deutschen korrekt?

Auch englische Verben werden im Deutschen oft und gerne verwendet. Ich chille, du managst, sie downloadet … Wir richten uns hierbei grundsätzlich nach den deutschen Konjugationsregeln:

ich blogge
du bloggst
er/sie/es bloggt
wir bloggen
ihr bloggt
sie bloggen

Was ist, wenn ein Anglizismus-Verb in der Vergangenheit steht? Ganz einfach: Die Partizipform wird normalerweise mit der Anfangssilbe «ge-» gebildet, so etwa bei «ich habe gepostet/gemailt/geshoppt/gescannt».

Einige Verb-Anglizismen werden in der Vergangenheit jedoch nicht mit «ge-» gebildet, so zum Beispiel «ich habe designt/recycelt/promotet». Es handelt sich hier ausnahmslos um Verben mit englischen Vorsilben. Mehr zu den Vorsilben im nächsten Abschnitt.

Uploaden, reinzoomen, anflirten – Wohin mit der Vorsilbe bei Anglizismen?

Häufig ist man sich unsicher, ob mehrteilige englische Verben im Deutschen getrennt werden (wie etwa: «ich loade etwas down», was falsch ist). Die Regel ist hier folgende: Alle englischen Präfixe wie «down-», «up-», «out-», «de-», «re-» gelten als untrennbar: «ich downloade» oder «du upgradest» und im Perfekt «ich habe downgeloadet», ich habe «upgegradet».

Allerdings: Bei deutschen Vorsilben vor Anglizismen kommt es darauf an, ob die Vorsilbe im Deutschen trennbar wäre. Also: «Ich flirte ihn an» («an-» ist trennbar), aber er «verlinkt den Artikel» («ver-» ist nicht trennbar).

Weitere Beispiele mit trennbaren deutschen Vorsilben sind «aufstylen», «rumchatten» oder «abchecken» → «Er chattet ständig mit seinen Freunden rum» oder «Für Partys stylen wir uns nie auf.» Und mit untrennbaren deutschen Vorsilben: «sich verklicken» oder «entliken» → «Ich verklicke mich» oder «Sie hat den Beitrag entlikt».

Adjektive aus dem Englischen: Eine coole Sache

Zu guter Letzt dürfen die Adjektive nicht fehlen. Sie werden wie ein deutsches Adjektiv dekliniert: «Ich fahre ein cooles Auto». Das klappt aber nicht immer, und auch der Superlativ stellt teilweise eine Herausforderung dar. Würde man das Adjektiv «easy» nach deutschen Grammatikregeln steigern, müsste es «easyer» und «am easyesten» heissen. Zwar sind solche ungewöhnlichen Formen korrekt gebildet, aber hier greift man doch besser auf das deutsche Adjektiv zurück, wenn es denn ein gleichbedeutendes gibt. Oder man nutzt eine lockere Formulierung, die eine Steigerung impliziert, ohne sie grammatikalisch darzustellen, wie etwa «Dieses Projekt war so easy wie kein anderes.»

Anglizismus – Must-have oder No-Go?

Nicht alle sind in Bezug auf die Verwendung englischer Wörter im Deutschen positiv eingestellt. Die Angst vor einer Anglizismen-Überflutung im Deutschen ist aber eher unbegründet. Wir haben selbst bei der Duden-Redaktion nachgefragt: Von den rund 145 000 Stichwörtern des Rechtschreib-Dudens waren 2013 laut Hochrechnungen wohl nur etwa 3,7 Prozent Anglizismen (Anteil an allen Fremdwörtern im Rechtschreib-Duden: 17,5 Prozent). Deutlich mehr Fremdwörter stammen nach wie vor aus dem Griechischen (4,2 Prozent, Duden-Fremdwörteranteil: 19,5 Prozent) und dem Lateinischen (5,6 Prozent, Duden-Fremdwörteranteil: 26,5 Prozent).

Anglizismen sind oft dann beliebt, wenn sie Lücken besetzen, das heisst, wenn es keine vollkommen entsprechenden Wörter im Deutschen gibt. Ein Beispiel hierfür ist das Adjektiv fluffig, das aus dem englischen «fluffy» entstanden ist. Die deutschen Adjektive leicht und luftig beschreiben die Eigenschaften nicht so genau wie das neugeschöpfte Wort. Interessant sind auch aus dem Englischen entlehnte Begriffe wie «Handy», die im Original eine ganz andere Bedeutung haben.

Du brauchst Hilfe mit der Verwendung von Anglizismen?

Grundsätzlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob und wie viele Anglizismen er gebraucht. Wenn man als Texterin oder Übersetzer auf die Tipps zur korrekten Schreibweise und guten Lesbarkeit achtet, dann sollte das kein Problem sein. Falls du Unterstützung bei dem Thema brauchst, beraten wir dich gerne. Manche Unternehmen bitten uns zum Beispiel, passende Regeln zur Verwendung von Anglizismen für ihren Tone of Voice zu formulieren. Oder sie beauftragen uns, in ihrem Firmenglossar die Rechtschreibung von aus dem Englischen entlehnten Begriffen zu korrigieren. Oft hören wir auch, dass es intern keinen Konsens gibt, wie man zum Beispiel Eigen- und Produktnamen auf Englisch schreibt oder wie man sie mit anderen Substantiven kombiniert. Wir helfen dir gerne weiter!

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Autorin

Annina Spinelli,
Quality-Managerin, Übersetzerin SAL (Diplom), Lektorin

Als Schreibjunkie nimmt sie Sprachwandel ziemlich easy, bleibt aber Fan von klarer, lesefreundlicher Kommunikation. Unkontrolliertes Denglisch tut sie unseren Kund:innen (und sich selbst) definitiv nicht an– aber ein classy Anglizismus hier und da kann schon mal ein Eye-Catcher sein.

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Endlich erklärt: Chinesische Kurzzeichen vs. Langzeichen und Mandarin vs. Kantonesisch

Endlich erklärt: Chinesische Kurzzeichen vs. Langzeichen und Mandarin vs. Kantonesisch

Hier bei Diction dürfen wir viele Übersetzungen ins Chinesische für interessante Auftraggeber ausführen – zum Beispiel im Luxuswarenbereich. Aber egal, welche Branche – der chinesischsprachige Markt wird immer wichtiger, und wir unterstützen euer Unternehmen gerne bei Übersetzungen, Transkreationen und auch im Projektmanagement von grossen interkulturellen Aufträgen. In diesem Zusammenhang fragen Kunden oft: Welches Chinesisch brauche ich für meine Übersetzung – Mandarin oder Kantonesisch? Und was hat es mit den Langzeichen und den Kurzzeichen auf sich? Damit du für dein Sprachprojekt die richtige Konstellation wählst, hier ein kleiner Einblick.

Schriftsprache – Chinesische Kurzzeichen vs. chinesische Langzeichen

Es gibt zwei chinesische Schriften, die teils noch weitere regionale Unterscheidungen zeigen.

Chinesische Kurzzeichen («Chinese simplified»): Volksrepublik China/Festland-China, Singapur

Chinesische Langzeichen («Chinese traditional»): Taiwan, Hongkong, Macau

Hier das Beispiel «love» für den Unterschied zwischen Kurzzeichen und Langzeichen:

Chinesische Kurzzeichen sind die vereinfachte Version der traditionellen Langzeichen. Die Kurzzeichen wurden nach der Gründung der Volksrepublik China im Zuge einer Schriftreform eingeführt. Bei den Kurzzeichen sind die Zeichen standardisiert, und die Zahl der Striche ist verringert. Diese Schrift ist in der Volksrepublik China und Singapur in Gebrauch.

Chinesische Langzeichen gelten weiterhin in Taiwan, Hongkong und Macau, wo die Reform nicht durchgeführt wurde. Die Menschen in diesen Regionen betrachten die traditionelle Schrift, also die Beibehaltung der Langzeichen, als einen wichtigen Bestandteil ihrer kulturellen Identität. Die Langzeichen werden also in der Öffentlichkeit, in Dokumenten, in Kunstwerken und in der Bildung stark bevorzugt.

Für Taiwan und Hongkong gibt es jeweils leicht unterschiedliche offizielle Versionen der Langzeichen. Beispielsweise existieren in den Hongkong-Langzeichen einige wenige Zeichen, die in Taiwan nicht auftauchen. Dennoch nutzen sie denselben Stil. Bei einer Übersetzung spricht man daher meist einfach generell von Langzeichen. Falls du deine Version jedoch ganz speziell auf Taiwan zuschneiden möchtest, unterstützen wir dich natürlich gerne dabei.

Die Schriftsprache gilt allerdings überall als einigendes Element, da viele Leserinnen und Leser sowohl die Kurz- als auch die Langzeichen ohne grössere Mühe lesen können. Für eine Übersetzung, die perfekt auf die Zielgruppe zugeschnitten ist, sollte man natürlich trotzdem immer die passende Variante wählen.

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Gesprochene Sprache – Mandarin vs. Kantonesisch

Mandarin und Kantonesisch beziehen sich auf die gesprochenen Sprachen, die wiederum aus einer Vielzahl von Dialekten bestehen. So sind sie verbreitet:

Mandarin 
Volksrepublik China (grösster Teil Chinas, Bejing, Shanghai)
Taiwan

  • Mandarin ist Hochchinesisch oder Standardchinesisch und die offizielle Sprache in der Volksrepublik China, in Taiwan und Singapur. 940 Millionen Menschen sprechen Mandarin als Muttersprache – damit ist es die Sprache mit den meisten Muttersprachlern weltweit.

Kantonesisch
Volksrepublik China (Guangdong-Provinz)
Hongkong, Macau

  • Kantonesisch ist ein chinesischer Dialekt. In China spricht man es in weiten Teilen der Provinz Guangdong («Kanton», daher Kantonesisch). In den beiden Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau wird ebenfalls Kantonesisch gesprochen.

Die Dialekte unterscheiden sich stark. Die Menschen aus dem Norden (z. B. aus Bejing) können sich mit denen aus Guangzhou nicht verständigen. Hier kommt die chinesische Schrift unterstützend ins Spiel.

Welche Version von Chinesisch wählen?

Es ist sehr wichtig, dass dein Sprachdienstleister sich bei den Unterschieden genau auskennt. Dies betrifft nicht nur die gesprochenen Sprachen Mandarin und Kantonesisch, sondern vor allem auch die Zeichen. Es geht hierbei nämlich nicht nur um reine Verständlichkeit, sondern vor allem auch um kulturelle Identität. Die Zielgruppe wird eurer Marke viel mehr vertrauen, wenn ihr eine Sprache nutzt, mit der sie sich selbst identifizieren kann.

Bei Diction bieten wir natürlich jede Variante und Kombination aus Zeichen und Sprache. Immer noch unsicher? Wir helfen dir und beraten dich sehr gerne!

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Autorin

Xuesong Wu,
Projektmanagerin, Übersetzerin Chinesisch

Die vielseitig interessierte Linguistin setzt seit fast 15 Jahren bei Diction täglich positive Zeichen – kurze oder lange.

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Gendern und genderneutral schreiben auf Italienisch

Gendern und genderneutral schreiben auf Italienisch

Gendern und genderneutral schreiben auf Italienisch – wie geht das? Viele Kunden stellen uns diese Frage. In einigen Sprachen (wie Englisch) ist es relativ leicht, neutral zu schreiben, und genderneutrale Ausdrücke werden routiniert genutzt. In anderen Sprachen – und dazu gehört das Italienische – sieht die Sache mit dem Gendern komplizierter aus. Dennoch gibt es gute Möglichkeiten, die ich euch weiter unten gleich mal zeige.

Sprachliche Gleichbehandlung wurde in Italien zwar Anfang der 1980er-Jahre durch Alma Sabatini ins öffentliche Licht gerückt, auch in der Politik wird das Thema diskutiert, doch für spezifische wissenschaftliche Projekte gibt es kaum Finanzierung. Allerdings wurden in den letzten Jahren z. B. von der Accademia della Crusca einige Massnahmen umgesetzt, mit besonderem Fokus auf die Verwendung von gendergerechten Berufsbezeichnungen.

Wie gendert man in Italien und in der Schweiz?

Da gibt es auf jeden Fall Unterschiede. Der deutschsprachige Teil der Schweiz ist heute die treibende Kraft für sprachliche Gleichbehandlung auch in den italienischsprechenden Kantonen. Ein Leitfaden für offizielle Texte wurde vom Bund erstmals 2003 veröffentlicht (hier die Version 2012), auch die Schweizer Bundeskanzlei hat einen Leitfaden für Italienisch erstellt, nach dem sich viele Schweizer Unternehmen und Organisationen richten.

Generell ist Italien sprachlich und kulturell konservativer als die italienischsprachige Schweiz. Bei Schweizer Institutionen haben sich z. B. Bezeichnungen wie «consigliera federale» und «cancelliera» etabliert; in Italien redet man nach wie vor eher von «ministro» und «direttore» – auch, wenn die Funktion von einer Frau ausgeübt wird. Auch Formulierungen wie «il giudice donna» und «il militare donna» sind in Italien ziemlich verbreitet. Es herrscht dort auch eine generelle Unsicherheit, selbst unter Personen, die gerne gendern und sich sprachlich auskennen – beispielsweise, wenn eine Politikerin politisch korrekt «presidenta» genannt werden möchte, was grammatikalisch jedoch falsch ist.

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Generisches Maskulinum herrscht vor

Rein sprachlich sieht es so aus: Im Italienischen beeinflusst das grammatikalische Geschlecht alle Sprachelemente, die sich darauf beziehen (Artikel, Adjektiv, Pronomen). Das kann dazu führen, dass die Texte schwerfällig und lang werden, wenn man sowohl die männliche als auch die weibliche Form nutzt – noch mehr als z. B. im Deutschen. Aus diesem Grund greift die Mehrheit der Schreibenden weiterhin auf das generische Maskulinum zurück – es ist einfach sehr unkompliziert zu nutzen.

Immer mehr Menschen möchten dennoch Gleichberechtigung auch sprachlich ausdrücken und Wege finden, die vom generischen Maskulinum wegführen. Wir als Übersetzer/-innen folgen natürlich deinen Ansprüchen und nutzen je nach Wunsch diverse Strategien zum Gendern oder genderneutralen Schreiben – oder eben das generische Maskulinum, falls dies gewünscht ist.

Wenn man aber inklusive Sprache verwenden möchte, was sind die Möglichkeiten auf Italienisch?

Gendern vs. genderneutrales Schreiben

Zunächst einmal: Was ist überhaupt der Unterschied zwischen gendern und genderneutralem Schreiben? Ganz einfach: Gendern bedeutet, dass man die weibliche und die männliche Form eines Wortes sichtbar macht. Die genderneutrale Sprache hingegen gibt keinen Hinweis auf ein Geschlecht, sondern nutzt Umschreibungen sowie neutrale Ausdrücke, die mit keinem Geschlecht assoziiert werden. Die genderneutrale Form schliesst also auch nicht-binäre Menschen mit ein.

Auf Italienisch ist beides möglich. Sehen wir uns also beide Optionen nacheinander an.

Wie gendert man auf Italienisch?

Da Formen mit Schrägstrichen, Sternchen usw. im Deutschen sehr verbreitet sind, haben wir oft mit italienischen Übersetzungen zu tun, in denen eine ähnliche Lösung erwünscht ist. Hier greifen wir meist auf Verdoppelungen und Formen mit Schräg- und Bindestrich zurück, beispielsweise im Fall des Wortes für Mitarbeiter/-in:

  • Collaboratore/collaboratrice oder collaboratori e collaboratrici: komplette Verdoppelung
  • Collaboratore/-trice (Einzahl) oder collaboratori/-trici (Mehrzahl): Das ist eine gute Lösung, falls im Text keine anderen Elemente (wie Artikel, Adjektive oder Präpositionen) vorkommen, die das Geschlecht anzeigen
  • Falls solche Elemente vorhanden sind, gibt es folgende Option: il/la collaboratore/-trice (Artikel) oder del/della collaboratore/-trice (Präposition)
  • Falls drei oder mehr solcher Elemente im Satz vorhanden sind, setzt man wieder auf komplette Verdoppelung, nur wird es lang: I nostri bravi collaboratori/le nostre brave collaboratrici (nicht so: I/Le nostri/-e bravi/-e collaboratori/-trici)

Diese Strategien werden gerne genutzt. Sie können die Lektüre jedoch etwas schwerfällig machen, vor allem, wenn sie sich im Text stark häufen. Falls du also kein Fan von Schräg- und Bindestrichen bist, aber dennoch gendergerecht schreiben möchtest, findest du im nächsten Punkt gute Tipps für eine neutrale Ausdrucksweise.

Wie schreibt man genderneutral auf Italienisch?

Da beim genderneutralen Schreiben gänzlich auf Gendermerkmale verzichtet wird, entstehen auch keine komplexen Verdoppelungen. Hier einige Möglichkeiten:

  • Subjekt ändern, sodass kein (gegendertes) Partizip Perfekt verwendet werden muss: Quanto sei soddisfatto del nostro servizio? → Quanto ti soddisfa il nostro servizio?
  • Synonyme für Verben, Substantive und Adjektive finden: Sei famoso? → Sei celebre?
  • Substantive, Pronomen und Adjektive weglassen, damit stattdessen das Verb das Subjekt definiert: Sei un traduttore? → Traduci per lavoro?
  • Die Passivform benutzen: I collaboratori devono inviare il proprio dossier entro… → Il dossier deve essere inviato entro…
  • Indefinite Pronome verwenden: Coinvolgete il lettore → Coinvolgete chi legge
  • Das Wort «Willkommen» ersetzen. Im Deutschen stellt das Wort kein Gender-Problem dar. Auf Italienisch müsste man jedoch zwischen den verschiedenen Formen differenzieren (benvenuto/benvenuta/benvenuti/benvenute; eine neutrale generische Form gibt es nicht). Hier verwenden wir z. B. ein Substantiv statt dem Adjektiv: Ti diamo il benvenuto/Un caloroso benvenuto
  • Neutrale Substantive: Das Italienische bietet hier eine gute Auswahl, auch wenn sie nicht so häufig wie im Deutschen und stilistisch oft etwas unschön sind:
    dottori → personale medico, équipe medica
    infermieri → personale infermieristico
    professori, docenti, insegnanti → corpo docente, personale docente, corpo insegnante
    collaboratori → personale
    dirigenti, presidenti → dirigenza, presidenza
    attori → cast
    scienziati → comunità scientifica

Du siehst, es gibt hier eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Viele unserer Kundinnen und Kunden wünschen beispielsweise eine Kombination aus vollen Doppelformen und neutralen Ausdrücken. Wenn du dir unsicher bist, was für euer Unternehmen das Richtige ist, beraten wir dich gerne dazu.

Übrigens: Bei Diction versuchen wir für Italienisch schon seit jeher, neutrale Formen zu verwenden. Denn auch abgesehen von Genderneutralität gibt es da zum Beispiel die doppelte Sie-Form (Lei/voi) und die verschiedenen Endungen bei den Pluralformen, die Texte oft komplex und lang machen. Es ist auf jeden Fall immer interessant, neue Lösungen zu finden und dabei gewisse Formen zu vermeiden, damit der Text lesefreundlich bleibt und gleichzeitig eine breite Leserschaft anspricht.

Was sind weitere Möglichkeiten des Genderns auf Italienisch?

Hier noch ein Blick auf die etwas exotischeren Varianten, die sich im Moment noch nicht in der breiten Öffentlichkeit durchgesetzt haben.

Endungen auf -u
In vielen Sprachen existieren genderneutrale Personalpronomen, wenn man sich nicht auf ein Geschlecht festlegen möchte. Im Italienischen sind Pronomen nicht das grösste Problem, da man sie gut einfach weglassen kann. Was passiert aber mit den anderen Elementen?

Auf Italienisch gibt es schriftlich nur fünf Vokale: a, e, i, o und u. Die ersten vier sind bereits als Endung für ein spezifisches Gender oder für Einzahl/Mehrzahl in Verwendung. Da bleibt also nur das u übrig. Dieses wird manchmal auch für genderneutrale Endungen genutzt, jedoch sind diese nicht «offiziell».
Benvenutu, bellissimu

Das Problem: Zwischen Singular- und Pluralform lässt sich hier nun nicht mehr unterscheiden – alle weiteren Vokale haben ja bereits eine feste sprachliche Funktion. Zudem wird das u in vielen Regionen fast wie ein o ausgesprochen: Es wirkt also «männlich».

Weitere alternative Endungen
Ebenfalls zur Diskussion stehen Endungen mit Asterisk, @-Symbol, Bindestrich usw.
Benvenut*, bellissim*; Benvenut@, bellissim@; Benvenut-, bellissim-; Benvenut, bellissim
Eine neutrale Endung ist auch mit -x und -y möglich: Benvenuty, bellissimy
All diese Formen sind sehr informell. Auch hier kann jedoch nicht zwischen Singular und Plural unterschieden werden, und die Wörter sind schwer bis unmöglich auszusprechen. Vor allem in lockerem, kurzlebigem Content, etwa in den sozialen Medien, könnten die Formen jedoch eine Option sein (zumal die Texte ja normalerweise nicht vorgelesen werden und man die Wörter also nicht laut aussprechen muss). Natürlich auch, wenn man explizit Texte für eine nicht-binäre Leserschaft schreiben möchte. Offiziell oder viel genutzt sind diese Formen jedoch nicht.

Schwa: Ein Kandidat für das Neutrum?

Auch interessant: Obwohl es erst seit 2020 Teil der politischen Debatte ist, wird schon länger über den Schwa-Laut als Kandidat für das Neutrum diskutiert. Das Schwa ist ein mittlerer Zentralvokal, den viele Sprachen benutzen und den wir z. B. vom Englischen (again) und von gewissen italienisch-romanischen Sprachen wie dem Neapolitanischen kennen.

Die Idee ist: Das kurze Schwa steht für den Singular (ǝ) und das lange Schwa für die Pluralform (з). Für einige sind diese Laute jedoch schwierig auszusprechen, da sie im Italienischen nicht vorkommen. Der Unterschied in der Aussprache zwischen Singular und Plural ist zudem minimal. Dazu kommt noch, dass beim elektronischen Schreiben diese Symbole nicht sehr verbreitet sind.

Du brauchst Hilfe beim Gendern auf Italienisch?

Melde dich unverbindlich! Wir helfen dir, die passenden Formen für dein Unternehmen festzulegen. Individuelle Überlegungen sind wichtig, denn Finanzinstitute wünschen z. B. meist andere Lösungen als eine Tourismus-Organisation. Am besten fügt ihr eure festgelegten Regeln zur inklusiven Sprache dann auch in euren Tone of Voice bzw. in euren Styleguide ein. So wissen alle Teams und Abteilungen genau, wie euer Unternehmen kommuniziert. Auch dabei unterstützen wir dich!

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Autorin

Giulia Ballandi,
Quality-Managerin, Italienisch-Übersetzerin

In den über zehn Jahren bei Diction sind der italienischen Muttersprachlerin und Übersetzerin M. A. schon viele richtig und falsch gegenderte Formen über den Bildschirm geflimmert. Das Thema bleibt spannend!

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Wie geht Gendern auf Französisch?

Wie geht Gendern auf Französisch?

Ein Ziel, viele Wege! Keine Sorge, Gendern auf Französisch ist gar nicht so kompliziert, wie man denken könnte. Aber ja, es gibt viele Möglichkeiten. Lange Zeit war das generische Maskulinum die Regel, und die weibliche Form wurde – wenn es nicht explizit nur um Frauen ging – gar nicht verwendet. Heutzutage ist das inklusive Schreiben in vielen Sprachen aber normal geworden, und auch im Französischen erwarten es viele Leserinnen und Leser.

Dennoch, die maskulin-freundliche Grammatik an sich bleibt ja gleich: Es gilt weiterhin die Regel «le masculin l’emporte sur le féminin». Das bedeutet konkret: Wenn sich in einem Satz ein Adjektiv oder ein Partizip auf eine Gruppe bezieht, die aus männlichen und weiblichen Nomina besteht, wird das Adjektiv bzw. Partizip mit der Endung des Maskulinums angeglichen. Ob man das fair findet – viele Frauen (und Männer!) tun das nicht. Doch es bleibt die Regel.

Modeerscheinung oder nachhaltiger Wunsch?

In den letzten Jahren hat das Gendern immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies hängt auch mit den feministischen Bewegungen zusammen, die sich dafür verstärkt einsetzen. Warum sollte eine Frau, die eine Stadt leitet, mit «Madame le maire» und nicht mit «Madame la maire», also mit weiblichem Artikel angesprochen werden? Das ist nur ein Beispiel für die gendergerechte Sprache auf Französisch, an die wir uns alle mehr und mehr gewöhnen. In der Westschweiz halten sich bereits viele Unternehmen und Organisationen an die Regeln zur inklusiven Sprache, wie sie von der Bundeskanzlei empfohlen werden. Für mich ist das Gendern also alles andere als eine Modeerscheinung, sondern wird vielmehr irgendwann die Regel sein.

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Gendern auf Französisch – Wie geht das?

In meiner täglichen Arbeit setze ich mich intensiv mit der Thematik auseinander und habe auch bereits Weiterbildungen im Team darüber gehalten. Was sind nun die besten Optionen für das Gendern auf Französisch? Hier einige beliebte Optionen:

  1. Lange Zeit wurde die Klammer verwendet. Hier ein Beispiel: «les collaborateurs(trices)». Mittlerweile steht diese Lösung nicht mehr an erster Stelle, weil die Klammer abwertend erscheinen kann.
  2. Als Alternative zur Klammer gibt es den Schrägstrich. Wie hier in diesem Satz: «Les traducteurs/trices ont une véritable passion pour les langues.»
  3. Diese Variante lässt sich auch mit einem Bindestrich schreiben: «Les habitants/-tes du village se mobilisent.»
  4. Drei Möglichkeiten sind aber nicht genug. Auch der point médian ist sehr beliebt. Dies ergibt dann folgenden Satz: «Bonjour à tou·te·s, soyez les bienvenu·e·s, nous remercions chaleureusement les intervenant·e·s de la réunion d’hier, merci à eux·elles.» Viele haben anfangs Mühe mit dieser Schreibweise, aber man gewöhnt sich immer mehr daran, je öfter man sie sieht – und viele unsere Kundinnen und Kunden nutzen diese Methode sehr gerne.
  5. Statt dem zentrierten Punkt kann man auch einen point bas benutzen. Das sieht dann so aus: «Beaucoup d’adolescent.e.s ne sont pas conscient.e.s du temps qu’ils.elles passent sur leurs écrans.» Auch diese Form wird von unseren Auftraggebenden inzwischen häufig verlangt.
  6. Dazu kommt noch die geschlechtsneutrale Formulierung. In diesem Fall werden Wörter ausgewählt, die sowohl für Frauen als auch für Männer passen. Der Begriff «spécialiste» ist zum Beispiel geschlechtsneutral und kann ganz gut für «professionnel, professionnelle» verwendet werden. Der Vorteil bei neutralen Formen ist, dass sie leicht und natürlich lesbar sind und non-binäre Personen einschliessen. Fast alle Unternehmen, für die wir auf Französisch arbeiten, möchten diese Variante zumindest als Teil ihrer Genderstrategie.
  7. Ebenso gibt es natürlich die Möglichkeit, beide Vollformen zu benutzen: «Les autrices et les auteurs de romans rêvent de participer à ce salon.» Auch diese Methode ist gängig und beliebt.

Ja, es ist erstaunlich, wie viele Optionen es beim Gendern auf Französisch gibt. Auch in der Umsetzung kann man verschiedene Schreibweisen feststellen. Ich denke hier an den point médian. Da findet sich sowohl die Schreibweise «serein·e·s» als auch die Form «serein·es». Und vielleicht wird es in Zukunft noch weitere Ansätze für die gendergerechte Sprache geben.

Wie sollte unser Unternehmen auf Französisch gendern?

Am wichtigsten ist Einheitlichkeit. Am besten entscheidet man sich und hält die Regel dann fest. Denn eine ganz «offizielle» Empfehlung existiert nicht in Frankreich, und für die Westschweiz gibt es unterschiedliche Quellen (besonders jedoch die oben verlinkten Guidelines der Bundeskanzlei).

Umso wichtiger ist es, dass ihr euch intern auf eine Option einigt: Gendern ja oder nein – und wenn ja, wie. Diese Entscheidung solltet ihr in eurem Styleguide sowie auch, falls vorhanden, in der französischsprachigen Version eurer Corporate Language festhalten – also im Tone of Voice oder in den Brand-Guidelines. So bleiben eure Texte immer einheitlich – und eure Textschaffenden sowie Übersetzer/-innen wissen stets Bescheid.

Falls du Unterstützung bei der Entscheidung benötigst, sind wir gerne für dich da! Unser Language-Consulting-Team hat viel Erfahrung in der Beratung zur inklusiven Sprache auch für Französisch. Wir finden auf jeden Fall die perfekte Kombi von Gender-Optionen, die genau zu eurem Unternehmen und zu eurer Zielgruppe passt.

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Autorin

Natacha Szkudlarek,
Quality Management, Französisch-Übersetzerin

Als französische Muttersprachlerin, Diplom-Übersetzerin und langjährige Diction-Sprachkünstlerin verfolgt sie das Thema inklusive Sprache gespannt weiter – und bringt eure genderneutralen Texte immer auf den … point.

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Genderneutrale Sprache

Genderneutrale Sprache: Wie geht das?

Viele Menschen, Unternehmen und Organisationen möchten sich inklusiver ausdrücken, um zu zeigen, dass sie jede Person, egal, wie diese sich identifiziert, mit ihren Texten ansprechen und willkommen heissen. Daher ist genderneutrale Sprache nicht unbedingt das gleiche wie geschlechtergerechte Sprache, sondern betont idealerweise weder die weibliche noch die männliche Form.
Geschlechtergerechte Sprache nutzt häufig Gendersternchen, Schrägstriche, Paarnennungen usw., um immer möglichst beide Geschlechter zu inkludieren.

Genderneutrale Sprache kann dies auch tun, setzt aber eher auf völlig neutrale Umschreibungen, da man damit auch non-binäre Personen einschliesst. Insofern kann genderneutral schreiben sogar natürlicher und flüssiger klingen – und ist vielleicht die Lösung für dich, wenn du mit Sternchen und Co deine Probleme hast.

Was bedeutet genderneutrale Sprache?

Die gute alte Zeit? Früher galt im Deutschen das generische Maskulinum quasi als genderneutral, da «alle mitgemeint» waren bei Aussagen wie «Als Arzt muss man sich für jeden Patienten Zeit nehmen». Heute wird das generische Maskulinum kontrovers gesehen, vor allem, wenn wir über hypothetische Personen oder allgemein über Menschen sprechen oder wenn ganz klar ist, dass viele Frauen zu einer Gruppe gehören («Die Lehrer freuen sich schon aufs nächste Schuljahr.»). Auch ist erwiesen, dass die meisten Menschen bei der Nennung der maskulinen Form, selbst wenn Frauen mitgemeint wären, zunächst einmal das Bild einer männlichen Person vor Augen haben. Etwa, wenn gefragt wird: «Wer ist dein Lieblingsmusiker?»

Das generische Maskulinum eignet sich also nicht dazu, «alle mitzumeinen». Natürlich ist genderneutrale Sprache auch nicht immer nötig, vor allem, wenn es um konkrete Personen geht, die sich klar als männlich oder weiblich einordnen. In allen allgemeinen, unklaren oder gemischten Situationen setzt man jedoch am besten Ausdrücke ein, bei denen gar kein Genderbedarf besteht.

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Wie zeigt sich Gender in der Sprache?

Die meisten Sprachen markieren das Genus einer Person (oder eines Gegenstands) auf irgendeine Weise – zum Beispiel in Artikeln, Pronomen, Adjektiven, Zahlenwörtern.

Dabei unterscheiden wir zwischen grammatikalischem Geschlecht (der Mond auf Deutsch ist beispielsweise männlich, auf Französisch hingegen weiblich) und natürlichem Geschlecht (bei Personen oder Tieren). Manche Sprachen wie Englisch nutzen Pronomen für das natürliche Geschlecht (he, she), jedoch keine Substantivgenera (Artikel – the). Viele andere Sprachen nutzen wie das Deutsche zwei oder drei Substantivgenera, meist Maskulinum, Femininum, evtl. Neutrum. In den skandinavischen Sprachen sind es Utrum und Neutrum.

Viele Sprachen verändern auch Adjektive oder Zahlenwörter, je nachdem, welches grammatikalische und/oder natürliche Geschlecht ein Substantiv oder ein Pronomen mitbringt. Auf Deutsch wären dies beispielsweise Adjektivendungen: «Die erfahrene Übersetzerin erklärt dem interessierten Kunden das Sprachproblem.»

So viel also zu verschiedenen Genusmarkern, die in der Sprache auftreten können. Welche Möglichkeiten gibt es nun für genderneutrales Schreiben? Hier findest du Tipps!

8 Tipps für genderneutrale Formulierungen

Zunächst gilt es, Sensitivität zu entwickeln: Versuche beim Schreiben und Lesen ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Sprache gegendert ist. Genderneutral schreiben – man muss sich erst angewöhnen, darauf zu achten. Und dann helfen dir diese Tipps bestimmt, einen guten Weg für dich selbst oder für dein Unternehmen zu finden:

  • Partizipien im Plural: Das Partizip I ist ein guter Weg, Gender zu neutralisieren. Bekanntestes Beispiel sind hier: die Studierenden. Auch beliebt: die Teilnehmenden, die Mitarbeitenden, die Lernenden. Ebenso begegnen uns Formen des Partizips II: die Abgeordneten, die Gewählten, die Geflüchteten, die Versicherten. Bei beiden Partizip-Formen wichtig: Genderneutral sind sie nur in den Pluralformen!
  • Gruppenbezeichnungen: Hier gibt es viele Bezeichnungen, die sich von den Einzelpersonen entfernen und Genderneutralität ganz natürlich erreichen: Gäste, Bevölkerung, Profis, Publikum, Geschäftsleitung, Sales, Zielgruppe, Fans, Team und viele mehr.
  • Direkte Ansprache: Schreibe in deinen Texten doch öfter mal: «Für Sie setzen wir auf modernste Technologien.» statt «Für unsere Kunden setzen wir auf …» Klingt aktiv und neutral zugleich.
  • Ersatzformulierungen: Oft gibt es Synonyme oder Ersatzbegriffe, die ohne Geschlechtsbezug auskommen: Trottoir statt Bürgersteig, Zigarettenpause statt Raucherpause. Die klingen doch eigentlich ganz ungekünstelt, oder? Auch so geht genderneutral schreiben.
  • Suffixe: Nutze statt Personenbezeichnungen Begriffe mit Suffixen, die keinen Rückschluss auf das Geschlecht zulassen, wie -schaft, -kraft, -ung, -heit, -ei usw. Beispiele sind: Polizei, Lehrkräfte, Arbeitskraft, Belegschaft, Marketingleitung, Pflegeleitung, Assistenz.
  • Umschreibungen: Hier geht es entweder um Begriffe oder um Satzumschreibungen, mit denen sich Gender-Nennung vermeiden lässt. Bei Einzelworten beispielsweise: Fachleute/Fachperson, Wanderfans, Musikfreaks, Sprachnerds, Marketingprofis … Andernfalls umschreibt man eine Person einfach mit ihrer Kompetenz: «Dank unserer Expertise …» (statt «Dank unserer Experten …»).
  • Fiktive Personen: Wenn du Vorgänge oder Regeln beschreibst, bring doch auch mal Storys mit fiktiven Personen ins Spiel. Hierbei ist Gendern okay, da es sich ja um konkrete Personen handelt: «Herr Müller hat sich in den Ferien das Bein gebrochen. Er ruft in unserem Versicherungscenter an, und Frau Meier, seine Ansprechpartnerin, erklärt ihm …» Bei den fiktiven Personen lohnt es sich, Stereotypen zu vermeiden (der Chef ist immer der Mann, die Erzieherin immer die Frau, der Hilfsarbeiter immer Ausländer …).
  • Neutrale Pronomen: In den meisten Sprachen existieren mittlerweile Personalpronomen, welche von nicht-binären Menschen genutzt werden oder auch, wenn einfach nicht klar ist, um wen es geht. Auf Englisch sehr eingebürgert ist das they (statt he und she). Schwedisch hat vor einiger Zeit ein drittes Personalpronomen eingeführt: hen (statt hon und han). Auf Deutsch gibt es verschiedene Optionen, etwa xier (mit den Ableitungen xies = Genitiv, xiem = Dativ, xien = Akkusativ). Noch sieht man diese Optionen nicht so häufig, aber es ist doch schön, wenn man sie kennt. Und hier noch ein ganz einfaches neutrales Pronomen: Wie wäre es mit «Alle sind eingeladen!» statt «Jeder ist eingeladen!»

Übrigens hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) auch einen richtig guten Leitfaden zum gendergerechten Schreiben publiziert, der sehr hilfreiche Beispiele beinhaltet. Für alle, die sich hier eine Routine aneignen möchten, wärmstens zu empfehlen.

Was sind die Vorteile einer inklusiven Sprache?

Fazit: Die Vorteile einer (möglichst – es geht wohl nicht immer und überall) genderneutralen Sprache liegen auf der Hand: Sie ist sehr inklusiv und berücksichtigt – anders als Gendersternchen und Co – mehr als zwei bzw. überhaupt keine Geschlechter. So fühlen sich wirklich alle Personen angesprochen, die deine Texte lesen. Zudem ist sie im Grunde nicht kompliziert und viel lesefreundlicher als die Variante, bei der männliche und weibliche Formen zusammen genannt werden. Insofern tust du auch Menschen mit Leseschwäche oder mit nicht deutscher Muttersprache einen Gefallen.

Leg deine unternehmensinternen Regeln zum Gendern oder zur genderneutralen Sprache am besten direkt in eurem Tone of Voice bzw. in eurem Styleguide fest, dann wissen alle Schreibenden, was zu tun ist. Gerne helfen wir dir dabei. Unser bekanntes Drei-Phasen-Konzept «Plan. Create. Automate» sorgt ja im ersten Schritt «Plan» dafür, dass wichtige Schreibregeln und die Corporate Language vor der Texterstellung feststehen. Das gilt natürlich auch fürs Gendern. Falls wir dich also zum Thema genderneutrale Sprache oder inklusive Sprache beraten dürfen, ruf uns gerne an!

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Autorin

Elisabeth Rettelbach,
Language-Consulting-Managerin und Texterin

(Gender-)Sternchen sehen ist ihre Spezialität, möglichst flüssige neutrale Formulierungen für Texte finden ihre Challenge. Egal, ob sie selbst schreibt oder Unternehmen bei der Nutzung von inklusiver Sprache berät.

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