Vor gut viereinhalb Jahren bin ich nach Deutschland ausgewandert, hab mein Herz in Heidelberg verloren, wie es so schön heisst. Da ich zuvor schon im Ausland gelebt hatte, schien mir dieser Schritt ins Nachbarland nicht wirklich gross, der administrative Aufwand hielt sich denn auch in Grenzen. Dass dort dieselbe Sprache wie bei uns gesprochen wird, erleichterte die Sache natürlich ungemein. Oder besser: die vermeintlich selbe Sprache, wie ich nach und nach feststellen musste.
Weiterlesen „Schweizerdeutsch vs. Deutschschlanddeutsch: Missverständnisse nicht ausgeschlossen“Author: elisabeth.rettelbach@diction.ch
Wer meinen Spracheskapaden in Teil 1 und Teil 2 gefolgt ist, der weiss, dass ich mich gerne in lustig-peinliche Situationen begebe. Ihr ahnt nicht, was mir diesmal in Italien passiert ist.
Weiterlesen „Sprachwandeln, Teil 3: Wer liegt da unterm Bett?“Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, besonders wenn man wie ich in einem Land aufgewachsen ist, in dem man nicht geboren ist, und in einem wieder ganz anderen Land lebt. Ja, ich bin in Polen geboren und war gerade ein Jahr alt, als meine Mama und ich nach Frankreich kamen – in die Heimat meines Papas, einem Franzose polnischer Abstammung.
Weiterlesen „Was ist Heimat?“Nein, CAT-Tools haben (leider) nichts mit Katzen zu tun (auch wenn der Autor in seiner Eigenschaft als CAT-Tools-Experte tatsächlich schon Anfragen als Katzentrainer erhalten hat). CAT steht für «computer aided translation», zu Deutsch maschinengestützte Übersetzung. Vereinfacht ausgedrückt sind CAT-Tools also Computerprogramme, die den Übersetzer bei seiner Arbeit unterstützen. Mit maschineller Übersetzung hängt das nur indirekt zusammen, da hier keine Übersetzung automatisch produziert wird.
Kernstück der CAT-Tools sind die Übersetzungsspeicher
Weiterlesen „CAT-Tools: Wie funktioniert maschinengestützte Übersetzung?“«80 Prozent sind mental. Der Rest ist Kopfsache»
Irgendjemand hat das mal gesagt, und es stimmt: Im Sport spielt der mentale Aspekt eine wichtige Rolle. Inzwischen sind es nicht mehr nur die Profisportler, die Mentaltraining machen – auch viele Hobbysportler haben es für sich entdeckt. Es gibt viele Arten von Mentaltraining und jede Technik kann funktionieren. Man muss einfach das Richtige für sich finden und davon überzeugt sein. Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, dass mentales Training in allen Lebenslagen hilfreich ist – auch im manchmal stressigen Berufsalltag.
Weiterlesen „Mit Mentaltraining zum Ziel – Tipps einer Triathletin“
Boston – Schauplatz der Boston Tea Party, die einer der Auslöser für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg war. Über diesen Unabhängigkeitskampf hatte ich massenhaft Bücher verschlungen und nun stand ich leibhaftig in dieser Stadt, in der der revolutionäre Geist noch immer spürbar ist. Mit der Boston Tea Party reagierten die amerikanischen Kolonien auf die erheblichen steuerlichen Belastungen, die ihnen vom britischen Mutterland auferlegt wurden.
Weiterlesen „Revolution für mehr Mitsprache“Meinen ersten Sprachaufenthalt in Italien verbrachte ich in Viareggio: zwei Monate als Au-Pair – Sonne, Strand und Meer inklusive. Ich hatte eben erst die Anfängerkurse in Italienisch auf der Uni absolviert, und mein Sprachwissen beschränkte sich in erster Linie auf Grammatikkenntnisse, was aber meine Begeisterung und Motivation für alles Italienische keineswegs bremsen konnte. Jeden Tag lernte ich neue Wörter dazu und konnte mich bald rudimentär verständigen.
Weiterlesen „Sprachwandeln, Teil 2: Der Gurkenstand“Haben die Briten sich vielleicht deshalb für den Brexit entschieden, weil sie so dem KID entgehen können? Wohl eher nicht. Auf jeden Fall aber hat das EU-Parlament Ende 2016 gerade noch rechtzeitig beschlossen, die Einführung des KID von Anfang 2017 auf Anfang 2018 zu verschieben.
Weiterlesen „Aus KIID wird KID: PRIIP-Anforderungen ab 2018“Kalt, eisig, wenig einladend – daran denkt man meist, wenn man «Sibirien» hört. Wer sich jedoch von diesen Konnotationen nicht abschrecken lässt und sich auf eine ungewöhnliche und nicht ganz unbeschwerliche Reise begibt, dem tun sich an dieser Reisedestination ganz neue Welten auf.
Wenn das Wetter kalt ist, wird die Puff Unterlage sich langsam puffen*
Computer können nicht so wie Menschen übersetzen – diese Erfahrung hat sicherlich schon jeder von uns gemacht. Ob es die Speisekarte beim letzten Spanienurlaub, die Bedienungsanleitung von Niedrigpreis-Produkten aus Fernost oder der mit Google übersetzte Text war. Dennoch hat heutzutage die maschinelle Übersetzung ihre Daseinsberechtigung. Zum Beispiel, wenn es nur um die rasche Informationserschliessung geht, für die eine nicht perfekte Übersetzung reicht. Oder darum, eine Rohübersetzung anzufertigen, die dann von Menschenhand korrigiert wird. In bestimmten Einzelfällen hat die Maschine hier die Nase vorn.
Doch wie funktioniert die maschinelle Übersetzung überhaupt? Wie lernt die Maschine übersetzen? Und was müssen Sie bei den verschiedenen Ansätzen beachten?

Regelbasierte Systeme
Bei sogenannten regelbasierten Systemen erfolgt die Übersetzung aufgrund von sprachlichen Regeln: Sätze werden in einzelne Bestandteile zerlegt und durch grammatikalische Kategorien (Wortarten und Satzglieder) analysiert. Mit Hilfe von zweisprachigen Glossaren und grammatischen Regeln der Zielsprache wird dann die Übersetzung zusammengebastelt. Da dieses System sprachgebunden ist, muss für jede Sprachkombination ein eigenes Programm entwickelt werden.
Statistische Übersetzung
Die statistische Übersetzung basiert hingegen auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen auf der Grundlage grosser Datenmengen: Wortgruppen (meist bis zu 3 Wörter) in einer Sprache werden mit möglichen Entsprechungen in der Zielsprache gleichgesetzt und mit Hilfe von sogenannten Sprachmodellen in die wahrscheinlichste Reihenfolge gebracht. Als Datenbasis dienen von Menschenhand gefertigte Übersetzungen oder eben zweisprachige Texte, die im Internet verfügbar sind – und mit denen die Maschine gefüttert wird.
Hybride maschinelle Übersetzung
Aus der Kombination dieser beiden Ansätze ergab sich die hybride maschinelle Übersetzung, bei der zum Beispiel die statistisch angefertigte Übersetzung durch sprachliche Regeln korrigiert wird. Oder umgekehrt: Der mit sprachlichen Algorithmen gewonnene Text wird anschliessend mit statistischen Verfahren nochmal verbessert.
Neuronale Übersetzung
Die neueste Entwicklung in diesem Bereich ist die neuronale Übersetzung, die sich die Erkenntnisse der Forschungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz zunutze macht. Ähnlich wie bei modernen Schachcomputern oder selbstfahrenden Autos wird hier ein mehrdimensionales Netz mit Millionen von Informationen aufgebaut. Auch in diesem Fall muss die Maschine mit grossen Textmengen gefüttert werden, auch hier ist man also auf schon vorhandene Übersetzungen angewiesen.
Der beste Ansatz?
Die Antwort ist, wie so oft, nicht ganz einfach. Auch deshalb, weil es von all diesen Arten eine ganze Reihe von Produkten und Lösungen gibt: einfache und komplexe, kostenlose und teure, für die eine oder andere Sprache oder Textsorte geeignet usw. Wie komplex der Bereich eigentlich ist, zeigt diese Wikipediaseite, die gewiss nur einen allgemeinen Überblick über den Bereich bietet und keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit stellen kann.
Kommt maschinelle Übersetzung für Sie in Frage?
In jedem Fall gilt es, vorab ein paar Dinge zu klären:
Wie steht es um die Vertraulichkeit der Texte? – Können die so einfach ins Browserfenster kopiert werden? Denken Sie daran: Mit Google Translate wandern die Daten praktisch ungeschützt übers Internet und werden auf bestimmten Servern gespeichert und zumindest statistisch ausgewertet – Wikileaks und Co. lassen grüssen.
Wie genau muss die Übersetzung sein? – Für den internen Gebrauch, um nur die Essenz des Textes zu verstehen, genügt unter Umständen auch ein weniger ausgefeiltes System. Doch Vorsicht: Niemand garantiert Ihnen, dass die Maschine nicht etwas drastisch «missversteht». Im folgenden Beispiel kann sich der englische Leser vielleicht die schräge Struktur des Zielsatzes im Kopf etwas zurechtbiegen – aber dass das «enterprise» nicht zur «news agency» gehört, sondern dieser etwas mitteilt, das kann er nicht mehr erraten. Aufgrund dieses signifikanten Fehlers ist die Übersetzung selbst für den anspruchslosen Leser wertlos.
Wie spezifisch ist der Text? – Geht es um die «Bedienungsanleitung einer automatischen Kunstbrutanlage»? Dann muss das System unter Umständen ganz speziell trainiert werden. Die Frage ist: mit welchem Aufwand und welchem Nutzen? Und sind überhaupt genug Daten verfügbar, um das System aufzubauen? Falls nicht, wie können diese Daten besorgt werden, mit welchem Aufwand? Lohnt sich da nicht doch eher ein menschlicher Übersetzer?
Wer betreut das System? – Welche Kompetenzen braucht es bei der Vorbereitung der Daten, und wer kann das erledigen? Wer kümmert sich dann um das «Weiterfüttern» der Maschine, und wie kann man letztendlich die Effizienz und den Nutzen der Investition bewerten?
Fazit: Maschinelle Übersetzungssysteme sind kein Tabuthema mehr, selbst für Sprachdienstleister nicht. In manchen Fällen und unter bestimmten Bedingungen kann der Computer durchaus brauchbare Ergebnisse liefern. Übersetzer, Lektoren, Terminologen und Spezialisten in Fleisch und Blut braucht es aber in jedem Fall – und sei es «nur», um einen grob/schlecht vorübersetzten Text zu korrigieren (wobei unsere Übersetzer darauf bestehen, es gehe so gut wie immer schneller, wenn sie das Ding einfach ganz neu übersetzen). Und wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Google Ihre Internetseiten oder Ihre neueste Kundenbroschüre übersetzen zu lassen, dann lesen Sie bitte nochmal die erste Zeile ganz oben.
* Bekanntes Beispiel einer maschinell übersetzten Bedienungsanleitung für eine Luftmatratze.
Bruno Ciola, Head of Language Technology
Foto: www.daserste.de