Für mich war von Anfang an klar, dass ich im fünften Semester ein Praktikum absolvieren wollte. Was ich nicht wusste, war, dass die Suche nach einer passenden Stelle sich als holpriger und langwieriger erweisen würde, als ich mir zum damaligen Zeitpunkt ausmalen konnte. Ich schrieb zahlreichen Bewerbungen, erhielt viele Absagen und wartete teilweise monatelang auf eine Rückmeldung.

Eine meiner vielen Bewerbungen reichte ich bei der Diction AG ein, die jährlich zwei Stipendien an Sprachstudierende der ZHAW vergibt. Das Sprachenpraktikum klang abwechslungsreich und vielversprechend, doch leider erhielt ich auch hier eine Absage. Im ersten Moment war die Enttäuschung natürlich gross, und das Angebot, mich auf eine andere Praktikumsstelle bei Diction zu bewerben, überlas ich zunächst bewusst.

Es folgten einige Wochen der Ernüchterung und Resignation. Im Frühling jedoch überschlugen sich plötzlich die Ereignisse, und ich wurde zu einigen Bewerbungsgesprächen eingeladen auf Bewerbungen, die ich Monate zuvor eingereicht hatte. Während ich zwischen Luzern, Winterthur und Chur hin und her reiste, um all diese Termine wahrnehmen zu können, erhielt ich einen Anruf von der Diction AG, die sich erkundigen wollte, ob ich nicht doch an einem anderen Praktikum interessiert sei, da sie für das Ressourcenmanagement noch jemanden suchten. Warum nicht, dachte ich mir und wurde eingeladen, einen Nachmittag lang das Geschehen mitzuverfolgen.

So kam es, dass ich Ende Juli wieder nach Chur zu meinen Eltern zog, mich auf ihrem Dachboden einquartierte und das fünfte Semester im Vendormanagement der Diction AG verbrachte. Diction, das ist ein international agierender und führender Sprachdienstleister, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Übersetzungen und andere Sprachdienstleistungen in Topqualität zu liefern. Dass dies in allen erdenklichen Sprachen möglich ist und dass der Pool an externen Sprachexpert/-innen jederzeit zu seinem vollen Potenzial ausgeschöpft werden kann, dafür sorgt das Vendormanagement.


Im Vendormanagement war kein Tag wie der andere. Anfragen aus dem Ressourcenmanagement kreuzten sich mit Anliegen der Freelancer/-innen, während wir gleichzeitig Verbände nach neuen potentiell interessanten Sprachpartner/-innen durchforsteten und Bewerbungen sichteten. Daneben pflegten wir die Datensätze, die bereits im System waren, und bemühten uns, die Zusammenarbeit zu beidseitiger Zufriedenheit weiterzuentwickeln. Bereits in den ersten Wochen meines Praktikums wurde ich vollständig in die laufenden Projekte miteinbezogen und lernte sehr schnell, auf was es im Vendormanagement ankommt.

Neben den alltäglichen Aufgaben, die ich nach und nach selbständig erledigen konnte, erhielt ich etwa im Preisverhandlungstraining spannende Einblicke in die Dynamik der Sprachdienstleistungsbranche. Zu meinen Hauptaufgaben zählte die Betreuung des Postfachs, die Pflege der Datensätze, die Neurekrutierung und die Strukturierung neuer und laufender Suchprojekte. Wenn eine interessante Anfrage aus dem Ressourcenmanagement oder von Freelancer/-innen kam, nahm sich meine Vorgesetzte immer die Zeit, mir den Hintergrund genauer zu erläutern und von ihren eigenen Erfahrungen zu erzählen. Zusammen erarbeiteten wir Verhandlungsstrategien, neue Prozessschritte und Dokumentationsweisen, und zeitweilen merkte man gar nicht, dass uns zwischen Buchs SG und Saarbrücken hunderte Kilometer trennten. Über MS Teams waren wir beinahe den ganzen Tag miteinander verbunden, und es fühlte sich so an, als würde man im Büro nebeneinander sitzen.

Zu den wichtigsten Dingen an meinem Arbeitsplatz zählte neben dem Computer natürlich das Headset, um mit dem gesamten Diction-Team, das über ganz Europa und bis nach Vancouver verstreut ist, in Kontakt zu bleiben. Ein heisser Früchtetee und eine Tasse Kaffee durften selbstverständlich auch nicht fehlen. Um Monsteraufgaben in Windeseile bewältigen zu können, waren wir im Büro zu jeder Zeit mit leckeren Snacks versorgt, die uns den nötigen Zuckerschub verliehen. Auch wenn das Büro in Buchs SG zeitweise gespenstisch leer war, da alle anderen pandemiebedingt vollständig im Homeoffice arbeiteten, konnten wir Praktikantinnen untereinander schöne Freundschaften knüpfen und bekamen mit einem Ohr auch viel aus anderen Abteilungen mit. In den gemeinsam verbrachten Pausen konnten wir uns über unsere vielfältigen Aufgaben austauschen, im Diction-Magazin stöbern und es entstanden angeregte Diskussionen über alle möglichen Themen.

Mit dem Ende meines Praktikums endet eine Zeit, aus der ich sehr viel auf meinen weiteren beruflichen Weg weiternehmen kann. Das halbe Jahr im Vendormanagement der Diction AG hat sich als einzigartige Gelegenheit erwiesen, vielfältige Aspekte der Sprachdienstleistungsbranche kennenzulernen. Ich hätte nie gedacht, dass ich in dieser relativ kurzen Zeit so viel lernen kann, wie ich in den vergangenen sechs Monaten gelernt habe.

Mit dem Praktikum bei der Diction AG bot sich mir ein idealer Einstieg in die Arbeitswelt und wenn dich diese Zeilen überzeugt haben, schau doch auf vorbei Karriere – Diction AG – vielleicht findet sich ein passendes Praktikum für dich. ?

Anna Marty, Praktikantin im Vendormanagement

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